Tiefblau gefärbte Beeren wie Heidelbeeren, Preiselbeeren oder Moosbeeren (Cranberries) wachsen als unterschiedlichste Gattungen in den nördlichen Breitengraden, von Nordamerika über Europas Norden bis hin nach Asien und Sibirien. Sie sind reich an Vitaminen (Vitamin E, Vitamin C, einige B-Vitamine) und Mineralstoffen (Kalium, Mangan, Kupfer), doch dies ist nicht der eigentliche Grund für ihr hohes gesundheitsförderndes Potential. Als wahre Schatztruhe für Herz, Gefäße und Immunsystem gelten sie vor allem wegen den enthaltenen Polyphenolen.
Cranberries sind ein Antioxidantien-Kraftwerk
Als zusammenfassendes Merkmal der phytochemischen Wirkstoffe in Blaubeeren kann das Schlagwort Antioxidantien gelten. Diese bioaktiven Wirkstoffe sorgen maßgeblich dafür, dass zerstörerische oxidative Tendenzen im Organismus punktgenau und rechtzeitig entschärft werden, sodass bleibende degenerative Schäden an Blutgefäßen und besonders empfindlichen Organen wie Gehirn, Nervenbahnen und Nieren vermieden werden. Doch ihre Bedeutung geht weit über die Vermeidung von Degeneration in Blutgefäßen (Verhärtung, Plaques, Gefäßwandrisse) und funktionshemmender „Rostbildung“ in lebenswichtigen Organen hinaus. Ebenso zentral ist ihre Rolle als Schutzwirkstoffe der Erbsubstanz (DNA), also der Vorbeugung und Vermeidung von Zellentartung, unkontrolliertem Zellwachstum und Krebs in allen seinen hässliche Erscheinungsformen.
Dreh- und Angelpunkt der Polyphenole: die Flavonoide und Phenolsäuren
Das Spektrum der Polyphenole in Cranberries dominieren Flavonoide (Flavonole wie Quercetin,, Anthocyane, Proanthocyanidine wie Katechine und Epicatechine, ebenso wie ein großes Band an phenolischen Säuren. Die biologischen Wirkungen dieser Polyphenole sind breit und tiergreifend zugleich: Entzündungshemmung (im gesamten Körper, vor allem aber in Herz und Blutgefäßen), Inaktivierung von Erregern wie Bakterien, Viren und Pilzen (vor allem in den ableitenden Harnwegen wie Harnleitern, Blase und Harnröhre), sowie Hemmung von Krebsentstehung und Tumorwachstum. (mit guter Datenlage für Brustkrebs, Prostatakrebs, Dickdarmkrebs sowie Mundhöhlenkrebs). Dieses Wirkungs-Trio aus antiinflammatorischer, antimikrobieller und antikanzerogener Kapazität macht die in dunkelblauen Beeren vorgehaltenen Polyphenole zu einem noch viel zu wenig genutzten Schatz für den Erhalt von Gesundheit und die Vorbeugung von Verschleiß, Funktionsverlust und Krankheiten.
Je frischer, naturnäher und öfter, desto besser
Verzehrempfehlung: mehrere kleine Portionen täglich (z.B. zum Frühstück und als Dessert), am besten frisch geerntete, ganze Beeren aus Wildwuchs oder Biokulturen (ohne Pestizide, Insektizide, Kunstdünger). Als nächstbeste Alternative kommen tiefgefrorene oder getrocknete Beeren in Betracht. Auch empfehlenswert sind kalt gepresste und schonend verarbeitete Säfte aus frischen, organisch kultivierten Beeren oder gefriergetrockneten Extrakten. Unsanft eingekocht und grob industriell verarbeitet, kann ein Großteil der wertvollen Inhaltsstoffe verloren gehen, was den verbleibenden gesundheitlichen Nutzen schmälert.