In Deutschland und Österreich ist das Rauchen im Gegensatz zu anderen Industrieländern gesellschaftlich weit akzeptiert. Die weite Verbreitung des Rauchens ist dabei Ursache für zahlreiche schwerwiegende Erkrankungen. Besser, man hört auf.
Die Folgen des Rauchens schwächen das Immunsystem und haben somit Auswirkungen auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität. Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Arteriosklerose, Hypertonie, Lungenentzündung, chronischer Bronchitis sowie bösartige Tumore der Lunge, der Mundhöhle, des Kehlkopfs, der Verdauungsorgane und weiterer Organe können durch das Rauchen entstehen. (Vgl. International Agency for Research on Cancer (2004): IARC monographs on the evaluation of the carcinogenic risks to humans. Tobacco Smoke and Involuntary Smoking. International Agency for Research on Cancer, Lyon.). Die bedeutendste einzelne Todes- und Erkrankungsursache ist das Rauchen. Dem gegenüber steht die deutliche Verbesserung des Gesundheitszustands bei der Tabakentwöhnung. „Daten der MONICA-Studie zeigen, dass der größte Anteil des beobachteten Rückgangs der Herzinfarktmortalität bei Männern durch den Rückgang des Rauchens hervorgerufen wurde (Keil: Das weltweite WHO-MONICA-Projekt: Ergebnisse und Ausblick. Gesundheitswesen 2005; 67 Sonderheft 1: S38-S45). Auch Critchley & Capewell (Critchley, Capewell: Mortality risk reduction associated with smoking cessation in patients with coronary heart disease. systematic review. JAMA 2003; 290:86-97) stellten in einer Auswertung von 20 Kohortenstudien bei KHK-Patienten ein signifikant reduziertes Mortalitätsrisiko durch Tabakentwöhnung fest.“ (Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Rauchen und Körpergewicht. DGEinfo (07/2006) 98–101)
Sobald die letzte Zigarette geraucht ist und der Nikotinspiegel fällt, beginnt die Phase des Entzugs. Mit sinkendem Nikotinspiegel treten auch die Entzugserscheinungen auf den Plan. Zu den Entzugserscheinungen gehören depressive Verstimmungen, Unruhe, Schlafstörungen, steigender Appetit und mehr. Die kleinste Nikotinmenge im Blut lässt den Drang nach erneuter Suchtbefriedigung unglaublich stark erscheinen. Aber sinkt der Nikotinspiegel erst einmal auf Null, lässt auch der körperliche Entzug merklich nach.
Magnesium für die Nerven
Während des Entzugs können Schlafprobleme durch eine Magnesiumgabe gemildert werden. Magnesium besitzt eine entspannende Wirkung durch die Steuerung der Reizübertragung zwischen Nerv und Muskel. (Abbasi B,et al.The Effect of Magnesium Supplementation on Primary Insomnia in Elderly: A Double-Blind Placebo-Controlled Clinical Trial.” Journal of Research in Medical Sciences : The Official Journal of Isfahan University of Medical Sciences 17.12 (2012): 1161–1169).
B-Vitamine gegen Stress
Die Gruppe der B-Vitamine kann unterstützend bei den depressiven Verstimmungen oder anderen psychischen Entzugserscheinungen eingesetzt werden. Sie spielen eine zentrale Rolle im zentralen und peripheren Nervensystem. Eine Unterversorgung kann daher mit einer erhöhten Stressanfälligkeit einhergehen. (Sanchez-Villegas A et al, Association between folate, vitamin B6 und vitamin B12 intake and depression in the SUN cohort study; J Hum Nutr Diet 2009; 22; 122-133).
Die Rolle von Resveratrol
Nach aktuellem Wissensstand kann der durch Zigarettenrauch induzierte oxidative Stress in den Lungenzellen durch Resveratrol gesenkt werden. Es wird vermutet, dass Resveratrol seine antioxidative Wirkung durch das aktivieren des Nrf2 (Nuclear erythroid-related factor 2), also das Erhöhen des Glutathionlevels, entfaltet. (Aruna Kode et al.: Resveratrol induces glutathione synthesis by activation of Nrf2 and protects against cigarette smoke-mediated oxidative stress in human lung epithelial cells, Copyright © 2008 the American Physiological Society. https://doi.org/10.1152/ajplung.00361.2007).