Heilfasten als bewährte Praktik zur Gesundheitsprävention blickt auf eine jahrtausendealte Tradition zurück. Bereits in der Antike schwor der griechische Arzt Hippokrates auf die Reinigung des Körpers durch den bewussten Verzicht auf feste Nahrung.
Heute wissen wir: Diese Art des Fastens lässt nicht nur die Pfunde auf der Waage purzeln, Heilfasten kann sich positiv chronische Entzündungen, Schmerzzustände und psychosomatische Erkrankungen auswirken.
Was ist Heilfasten oder was bewirkt es im Körper?
Heilfasten ist keine typische Diät, die lediglich eine kurzzeitige Gewichtsreduktion anstrebt. Vielmehr handelt es sich um einen bewussten Verzicht auf Nahrungsmittel, um auf natürliche Art und Weise gesundheitsfördernde Entschlackungs- und Heilungsprozesse im Körper freizusetzen. Durch die Energieersparnis wird der Stoffwechsel in Schwung gebracht und das Immunsystem gestärkt. Der bekannte Arzt Otto Buchinger (1878-1966) hat dem Heilfasten erstmals nicht nur Effekte auf die physische Gesundheit, sondern auch auf psychosozialer und spiritueller Ebene zugeschrieben.
Laut Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung e.V. wird grundsätzlich zwischen zwei Arten des Heilfastens unterschieden: Dem präventiven Fasten für gesunde Menschen, das sich meist über einen kurzen Zeitraum von 5-10 Tage erstreckt, sowie dem therapeutischen Fasten für Personen mit definiertem Krankheitsbild über längere Zeit. Beide Formen sind ausnahmslos für eine begrenzte Dauer konzipiert. Besprechen Sie Ihr Vorhaben jedenfalls zuvor mit Ihrem Vertrauensarzt, um mögliche, gesundheitliche Risiken auszuschließen.
Heilfasten: Schritt-für-Schritt
Bevor Sie mit dem eigentlichen Heilfasten starten, gewöhnen Sie Ihren Organismus langsam auf den Entzug der festen Nahrung. Dabei wird der Speiseplan zwei bis drei Tage zuvor auf Schonkost umgestellt. In diesen Tagen essen Sie lediglich gedünstetes Gemüse und Obst, Suppen, Kartoffeln und Reis. So kann der Darm langsam Schritt für Schritt entlastet werden.
Danach kann das Heilfasten beginnen. Sie verzichten für einen begrenzten Zeitraum auf feste Nahrungsmittel und führen Ihrem Körper lediglich Flüssignahrung zu. Bewährt hat sich das Trinken von ungesüßten Obst- und Gemüsesäften, Gemüsebrühe, natürlichen Tees (nicht aromatisiert) und Wasser. Außerdem sollte in dieser Zeit auf Nikotin, Koffein und nicht unbedingt notwendige Medikationen verzichtet werden.
Am Ende der Fastenzeit muss sich Ihr Körper wieder schrittweise an die feste Kost gewöhnen. Zu diesem Zweck stellen Sie Ihren Organismus (wie oben im ersten Schritt beschrieben) ebenfalls mit Schonkost wieder auf konventionelle Nahrung ein.
Zusätzliche Tipps
Trinken Sie während des Heilfastens mindestens 2,5 Liter kalorienfreie Flüssigkeit am Tag (in Form von Wasser oder ungesüßten Tees). Bei der Aufnahme von flüssigen Nahrungsmitteln, wie Obst- und Gemüsesäften und Brühen, soll eine tägliche Energiezufuhr von 500 kcal nicht überschritten werden.
Die regelmäßige Darmentleerung ist ein wichtiger Faktor beim Heilfasten. Um den Prozess zu unterstützen, können bei Bedarf abführende Säfte wie Sauerkraut- oder Zwetschgensaft getrunken werden.
Durch die Entschlackungsprozesse kann das Hautbild temporär etwas irritiert werden, da der Körper Giftstoffe ausscheidet. Es empfiehlt sich deshalb, der Haut in dieser Zeit etwas mehr Pflege zu gönnen. Verwenden Sie am besten natürliche Heilmittel, wie Apfelessig zur Hautreinigung oder eine beruhigende Heilerde-Maske.