Die Kraft der Wildkräuter wird seit Jahrtausenden verwendet, doch heutzutage sieht man die Kräuter am Wegesrand immer öfters nur noch als Unkraut an. Man muss keine ausgebildete Kräuterhexe sein, um die wilden Kräuter verwenden zu können.
Sobald sich der Winter mitsamt des Schnees und der eisigen Kälte verzieht, dauert es nicht lange, bis die ersten Wildkräuter und Wildpflanzen zu sehen sind. Die steigenden Temperaturen fördern die gute Laune und das Bedürfnis, sich wieder ausgiebiger an der frischen Luft zu beschäftigen. Die Wildkräuter- und Blumen wachsen schnell – es dauert nicht lange bis die Natur sich von der kalten Jahreszeit erholt hat und sie wieder wunderbare Gaben bereitstellt.
Bärlauch, Gänseblümchen, Spitzwegerich, Brennnessel und Löwenzahn sind nur fünf von unzähligen Wildkräutern, die eine heilende Wirkung haben und auch einfach verwendet werden können. Hier finden Sie ein paar praktische Tipps um Wildkräuter in Ihrem Alltag zu integrieren.
Bärlauch
Bärlauch ist von April bis Mai vor allem im Wald und auf lockeren, feuchten Boden zu finden. Bärlauch ist hilfreich gegen Appetitlosigkeit, kalte Füße und Hände sowie bei Verdauungsstörungen.
Bärlauch kann zu einem Pesto oder Aufstrich verarbeitet werden. Besonders praktisch ist auch Bärlauch-Salz, denn damit ist man das ganze Jahr über wunderbar versorgt.
Zubereitung Bärlauch-Salz:
Bärlauch in einem Mixer solange mixen, bis eine breiartige Konsistenz entsteht. Diese Masse mit Salz vermischen und entweder auf einem Backblech oder an der Sonne für einige Stunden oder im Backofen bei ca. 50 Grad für rund zwei Stunden trocknen lassen. Das fertige Salz kann in kleine Gläser gefüllt und aufbewahrt werden.
Gänseblümchen
Gänseblümchen sind auf beinahe allen Wiesen und in den Gärten zu finden. Blütezeit ist von März bis November. Die kleinen Blümchen sind hilfreich gegen Halsweh, Husten oder unreiner Haut und regen den Stoffwechsel an. Auch als Dekoration für Kuchen, Suppen oder Broten eignen sie sich hervorragend.
Zubereitung Gänseblümchen-Tee:
Für eine Kanne Tee am besten eine große Handvoll Gänseblümchen trocknen lassen, in ein Tee-Sieb geben und mit kochenden Wasser übergießen. Den Tee rund 15 Minuten ziehen lassen.
So zubereitet kann der Tee auch als Gesichtswasser verwendet werden.
Je nach Belieben kann der Tee zum Trinken mit Honig, Zitrone oder anderen Kräutern wie frischer Minze oder Salbei ergänzt werden.
Spitzwegerich
Der Spitzwegerich, der gerne als Hasenfutter verwendet wird, wächst von Mai bis August. Er kann besonders an Sommertagen nach einem Insektenstich hilfreich und praktisch sein, da er so gut wie überall zu finden ist. So kann man nach einem Insektenstich ein Blatt Spitzwegerich pflücken, das Blatt zerreißen, damit der Saft austritt und auf den Insektenstich drücken. Das stoppt den Juckreiz.
Die Blätter können auch als Salat verwendet, wie Spinat gekocht werden oder getrocknet als Tee gegen Halsschmerzen zu sich genommen werden.
Brennnessel
Brennnessel wachsen von Juli bis Oktober und werden bestenfalls mit Handschuhen gepflückt. Ein besonders wirksames Kraut ist diese Brennnessel, auch wenn man beim Ernten besonders aufpassen muss. So helfen Brennnessel bei Harnwegsinfekten und dienen zu Vorbeugung von Blasen- und Nierensteinen.
Ab August können die Brennnesselsamen geerntet werden. Die Samen wachsen aus der Blüte heraus und entstehen nach der Blütezeit. Sie sind grün oder braun – die grünen eignen sich am besten zur frischen Verwendung und die braunen zur Aufbewahrung. Am besten werden die Samen vor der Aufbewahrung getrocknet noch mit einem Mörser zerkleinert. Dann können die Samen mit ihrem nussigen Aroman als Topping für Müsli, Smoothies, Salate, Brote, Aufstriche und Suppen verwendet werden.
Löwenzahn
Löwenzahn wächst selbst aus der kleinsten Asphaltritze und ist wohl eines der bekanntesten Kräuter. Er steckt voller Mineralstoffe und Vitamine – Löwenzahn eignet sich daher besonders gut für eine Entschlackungskur. Nach den vielen Feiertagen, von Weihnachten bis Ostern, bietet er eine perfekte Einstimmung auf die warme Jahreszeit. Noch dazu stärkt der Löwenzahn das Immunsystem.
Zubereitung Löwenzahnblätter-Tee:
Für den Tee einfach eine Handvoll frischer Löwenzahnblätter nehmen und mit kochendem Wasser übergießen und rund 10 Minuten ziehen lassen. Die Blätter können auch getrocknet und für den Winter aufbewahrt werden. Die frischen Blätter eignen sich auch gut als Salat, ähnlich wie Rucola.