Leberwickel
Feuchtwarme Auflagen oder sogenannte Dampfkompressen, z.B. mit einem Aufguss aus Schafgarbe, werden über die Leber gelegt. Durch die zugeführte Wärme wird die Durchblutung angeregt. Dadurch wird auch der Leberstoffwechsel und somit auch die Entgiftungsfunktion der Leber angeregt. Durch die Wärme öffnen sich auch die Poren in der Haut und die Wirkstoffe der verwendeten Pflanzen können durch die Haut eindringen und ihre Wirkung entfalten.
Anleitung: 2 TL getrocknetes Schafgarbenkraut mit ¼ l heißem Wasser übergießen. Den Aufguss 10 Minuten lang zugedeckt ziehen lassen, danach abseihen. Man taucht ein Baumwolltuch in den warmen Tee ein, drückt dann das Tuch aus und legt es auf die Leber (rechter Oberbauch). Darüber platziert man eine Wärmeflasche und wickelt sich dann mit einem großen Handtuch im Bereich des Bauches ein. Am besten, man entspannt am Rücken liegend 20 bis 30 Minuten, bis man dann die Tücher wieder entfernen kann. Leberwickel wirken sehr entspannend, daher sind sie sehr gut vor dem Schlafengehen geeignet. Sebastian Kneipp bereitete übrigens seine Leberwickel aus einer Abkochung von Heublumen zu.
Tee zur Unterstützung der Leberfunktion
- Löwenzahnwurzel/-kraut 30 g
- Mariendistelfrüchte angestoßen 30 g
- Pfefferminzblätter 20 g
Zubereitung: 1 EL auf ¼ l Wasser, kochend übergießen, 10 Minuten ziehen lassen. 2 bis 3 Mal täglich 1 Tasse trinken. Über 3-6 Wochen lang. Anmerkung: Man kann sich die Mariendistelfrüchte zum Beispiel schon in der Apotheke anstoßen lassen, wenn man die Teemischung bald aufbraucht. Ansonst ist es empfehlenswert, dies zu Hause selbst mit einem kleinen Küchenmörser für Gewürze immer frisch zuzubereiten. So bleiben vor allem die ätherischen Öle optimal erhalten.
Weitere gute Rezepte für Galle und Leber
- Löwenzahnwurzel 40 g
- Artischockenblätter 40 g
- Pfefferminzblätter 20 g
Hinweis: Sollten Sie zu Sodbrennen neigen, dann kann man die Pfefferminzblätter weglassen oder durch Kamillenblüten (20 g) oder Kümmel (angestoßen 6 g) ersetzen. Vorsicht bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Korbblütler oder Doldenblütler.
Curcuma bewirkt diverse metabolische positive Veränderungen in der Leber. Zum Beispiel verbessern sich die Leberwerte ALT / AST. Bei nichtalkoholischer Fettleber kann man mittels Ultraschall-Befund eine klinische Verbesserung wahrnehmen.
Cholesterinwerte scheinen sich ebenso unter einer Curcuma-Einnahme zu verbessern.
- Artischockenblätter 50 g
- Erdrauchkraut 30 g
- Javanische Gelbwurz (Curcuma) 20 g
Ergänzend zu Phytotherapie kann man auch sehr gut ausgewählte Mineralstoffe supplementieren.
Selen: Bestandteil im endogenen oxidativen Schutzsystem der Leber.
Vitamin B6: besonders übermäßiger Konsum von Alkohol, Kaffee, Medikamente (Pille) und Zigarettenrauch haben einen negativen Einfluss auf den Vitamin B6-Status im Körper. Wichtiger Bestandteil von Leberenzymen.
Glutathion: Man konnte bei Lebererkrankungen wie Hepatitis oder Leberzirrhose deutlichen Rückgang von erhöhten Leberwerten feststellen.
Die Leber aus Sicht der TCM
Leber wird dem Element Holz zugeordnet. Ihre Hauptzeit ist zwischen 1:00 – 3:00 morgens.
Partnerorgan der Leber ist die Gallenblase. Ein wirklich tolles Team, denn die Leber ist für Planung und Strategien zuständig und die Gallenblase unterstützt die Vorhaben, indem Sie den Mut und die Entschlossenheit für die Umsetzung beisteuert.
Die Leber sichert den freien Fluss des Qi. Ein sehr häufiges Krankheitsbild in der TCM ist die Leber-Qi-Stagnation. Diese entsteht durch anhaltenden Stress, innerer Anspannung, Gereiztheit, Bewegungsmangel und durch starke Emotionen wie Zorn, Wut und Ärger.
Die Symptome können emotionale Schwankungen, Reizbarkeit, Anspannung, Verlust von Kreativität, ein Mangel, Pläne umzusetzen, Frustration, Oberbauchbeschwerden und Kopfschmerzen sein. Wenn sich dazu Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Völlegefühle gesellen, hat die Leber-Qi-Stagnation schon zu einem Milz-Qi-Mangel geführt. Hier ist es ebenfalls angezeigt, mit Leber-unterstützenden Maßnahmen zu beginnen.
Bewegung, vor allem sanfter Ausdauersport, sorgt dafür, dass sich Körper und Seele entspannen. Um Blockaden in der Leber zu lösen, geht es nicht dabei eine Kilometer- oder Geschwindigkeitsleistung anzustreben, sondern vielmehr um Entspannung in der Bewegung. Ein genussvoller Spaziergang in der Natur, Qi Gong, Yoga oder Tanz sind gute Möglichkeiten, abzuschalten.
Leber-Qi bewegen und stärken mit Akupressur
Punkt Leber 2: Sedierungspunkt (Beruhigungspunkt) Punkt für psychische Ausgeglichenheit.
Lokalisation: am Fußrücken, zwischen der Großzehe und dem zweiten Zeh.
Punkt Leber 3: Meisterpunkt für psychische Ausgeglichenheit, liebevoll „Valiumpunkt“ genannt da er tief entspannen kann. (Kombi mit Di4 und Bl62 führt zu Tiefenentspannung). Le3 reguliert, harmonisiert, bewegt Leber-Qi und löst daher Leber-Qi-Stagnationen auf. Le3 beruhigt den Geist, wirkt spasmolytisch und stärkt die Milz. Besonders wohltuend ist er auch bei Kopfschmerzen, die durch ein Problem in der Leber verursacht wurden.
Lokalisation: Am Fußrücken, zwischen der Großzehe und dem zweiten Zeh. (Zwischen Mittelfußknochen I und II.
Punkt Gallenblase 40: Fördert den Leber-Qi-Fluss und erhöht leicht den Gallenfluss. Emotional verhilft er, Entscheidungen zu treffen.
Lokalisation: Vor und unterhalb des Außenknöchels in einer Vertiefung lateral der Sehne des Musculus extensor digitorum longus.
Leber-Qi bewegen und stärken mit Ernährung
Hier sind vor allem Reis, Dinkel, Grünkern, Tofu, Bohnen, Linsen, Sesam, Radieschen, Chinakohl, Süßkartoffeln, Apfel, Datteln, Pflaumen oder auch Heidelbeeren au den Speiseplan zu setzen.
Leber-Qi bewegen und stärken mit Tees
Tees aus Rosenblütentee, Pfefferminze, Orangenblüten, Jasmin, Basilikum, Oregano, Löwenzahn, Majoran, Lorbeer, Curcuma und Safran stärken das wichtige Organ.