Neben Krebserkrankungen stehen Herz-Kreislauferkrankungen seit Jahrzehnten auf der Liste der häufigsten Todesursachen ganz oben. Wird ein Herzinfarkt überlebt, droht in den Jahren danach durch die Einbuße an leistungsfähigem Herzmuskelgewebe eine Herzleistungsschwäche („Herzinsuffizienz“).
Neue Untersuchungen zeigen zudem, dass dieses früher meist nur bei alten Menschen auftretende Gesundheitsproblem nun immer häufiger auch jüngere, noch mitten im Arbeitsleben stehende Menschen betrifft. Besonders beunruhigend sind Daten aus jüngster Zeit, die ein beträchtliches Risiko für Herzpumpschwäche durch Herzmuskelentzündungen („Myokarditis“) nach Covid-Infektionen und insbesondere im Gefolge der zu Impfzwecken verabreichten Gen-Injektionen erkennen lassen. Forscher der Universität Groningen in den Niederlanden fanden nun heraus, dass Mikronährstoffmängel das Risiko für das Auftreten von Herzpumpschwäche deutlich erhöhen. Sie plädieren deshalb dafür, die für eine gute Herzleistungsfähigkeit entscheidenden Mikronährstoffe mehr zu beachten und gezielt zu ergänzen, um vorbeugend aber auch therapeutisch die Behandlungschancen zu verbessern.
Vielerlei Gründe für eine nachlassende Herzleistung
Über Jahre zu hoher Blutdruck, Herzklappenfehler sowie Verengungen der Herzkranzgefäße galten bislang als häufigste Gründe für eine fortschreitende Herzpumpschwäche. Kein Wunder, dass die Herzleistung im Alter irgendwann nachlässt, wenn das Herz jahrelang gegen zu hohe Drücke im großen Körperkreislauf oder im Lungenkreislauf ankämpfen musste. Oder wenn ein großer oder mehrere kleinere Herzinfarkte den funktionsfähigen Herzmuskel derart dezimierten, dass zu wenig leistungsfähiges Herzgewebe übrig bleibt. Doch nun könnte sich das Bild entscheidend ändern: im Gefolge der massenhaften Covid-Genbehandlungen, die mittlerweile auch bei jungen Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern vorgenommen werden, tauchen immer mehr Berichte über Herzmuskelentzündungen und Herz-Mikrothrombosen auf. Und damit nicht genug: das injizierte und dann im Herzmuskel produzierte „Spike-Protein“ ruft das Immunsystem auf den Plan, das mit seinen Zellverbänden gegen den eigenen Herzmuskel mobil macht, eine zerstörerische Autoimmunerkrankung in Gang setzt und Herzmuskelgewebe in den Untergang treibt. Die Folgen solcher durch Autoimmunprozesse oder kleinste Blutgerinnsel ausgelösten Herzschädigungen sind Vernarbungsprozesse im Herzmuskel, die binnen weniger Jahre die Herzleistung kritisch einschränken können. Nicht auszumalen, wenn Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in wenigen Jahren von diesem Szenario immer mehr betroffen wären.
Die begrenzten Therapiemöglichkeiten durch Mikronährstoffe erweitern
Die Behandlung einer ausgeprägten Herzpumpschwäche umfasst je nach Ursache und Stadium einerseits zahlreiche Medikamente, andererseits ggf. Eingriffe an den Herzkranzgefäßen oder Herzklappen und – als äußerste Maßnahme bei jüngeren Patienten – die Herztransplantation. Trotz dieser auf den ersten Blick zahlreichen Optionen gilt die Prognose einer fortgeschrittenen Herzpumpschwäche als schlecht und mit einer ernsten Tumorerkrankung vergleichbar. Vorbeugend, aber auch zur Unterstützung der konventionellen Maßnahmen in allen Stadien der Herzpumpstörung sollte deshalb eine ausgeklügelte Mikronährstofftherapie erfolgen, also der gezielte Ausgleich bzw. die therapeutische Anwendung von Mikronährstoffen, die für eine Stabilisierung und Verbesserung der Herzpumpkraft sorgen können. Nach Auffassung der niederländischen Experten zählen hierzu insbesondere Coenzym Q10 und Eisen, aber auch Kupfer, Zink und Selen, die allesamt den Energiestoffwechsel in den Mitochondrien der Herzmuskelzellen steigern können. Denn so formuliert es einer der Studienautoren salopp: „Wir sollten zur besseren Verbrennung der Grundstoffe (Fettsäuren, Zucker, Ketokörper) auch die Treibstoffe hinzufügen, ohne die ein schwacher Motor nicht läuft, sondern immer weiter absäuft“.
Bei fast 50 % der Patienten mit Herzversagen fehlen die entscheidenden Mikronährstoffe
Als Schlüssel zum Behandlungserfolg identifizierte das Forscherteam eine Funktionsstörung der Mitochondrien (Störung der sog. oxidativen Phosphorylierung) und damit eine mangelnde Effizienz der ATP-Produktion, also der enzymatischen Energiegewinnung im noch funktionsfähigen Herzmuskelgewebe, Obwohl alle fünf Mikronährstoffe entscheidend an der ATP-Produktion beteiligt sind, wird in der Praxis bestenfalls der Eisenbestand überprüft, während die Kontrolle des zellulären Bestandes an Zink, Selen, Kupfer und Coenzym Q10 meist unterbleibt. Und dies, obwohl heute bekannt ist, dass knapp jeder zweite Patient mit Herzpumpschwäche genau diese Mikronährstoffmängel – teils in gravierendem Ausmaß – aufweist. Vorrangige Ursachen dafür sind Ernährungsdefizite, eine bei Herzinsuffizienz-Patienten eingeschränkte Aufnahme über den Darm, gesteigerte Verluste über die Nieren, Medikamentennebenwirkungen sowie ein krankheitsbedingt hohes oxidatives und entzündliches Stressniveau.
Dreh- und Angelpunkt: die Mitochondrien in den Herzmuskelzellen
Eisendefizite beeinträchtigen auf direktem Weg unterschiedliche Enzyme der Atmungskette in den Mitochondrien der Herzmuskelzellen und schmälern so deren Fähigkeit, Sauerstoff und Energie für die Herzleistung bereit zu stellen. Aber auch Selen, Zink und Coenzym Q10 setzen an definierten Enzymkomplexen der Atmungskette an und unterstützen damit die biochemischen Vorgänge bei der Energiegewinnung. Ohne Sauerstoff und ATP schwindet die Fähigkeit von Herzmuskelzellen, die nötige Kraft für den Ausstoß von Blut in die Körperorgane aufzubringen und die Herzleistung an die Bedürfnisse unter Belastung anzupassen. Patienten mit Herzschwäche und ausgeprägtem Eisenmangel reagieren auf die Zufuhr von Eisen – z.B. via Infusionen – mit einer erheblichen Steigerung ihrer Herzleistung, einer rasch einsetzenden Verbesserung des Allgemeinbefindens und Leistungsfähigkeit, weniger Krankenhausaufenthalten und einer gesteigerten Lebenserwartung.
Kupfer, Zink und Selen: wenig beachtet, aber potentiell bedeutsam
Ähnlich wie beim Eisen geht es auch bei den günstigen Effekten von Selen und Kupfer auf die Herzleistung um die Funktionsverbesserung der Mitochondrien sowie die Kompensation von oxidativem Stress durch die Aktivierung gegenregulierender antioxidativer Schutzsysteme. Auf Defizite an Kupfer und Selen sollte insbesondere bei älteren Menschen mit Mangelernährung sowie bei Patienten mit Magen-Darm-Erkrankungen (z.B. Zöliakie) geachtet werden. Kupfermangel kann ähnlich wie Eisenmangel den oxidativen Stress im Herzgewebe steigern und dessen Fähigkeit reduzieren, Energie zu generieren und dadurch Pumpleistung aufzubauen. Zink wiederum reguliert wichtige Blutdruck-senkende Enzyme, schützt Mitochondrien vor oxidativem Stress und Herzmuskelzellen vor Entzündung und Zellverlust. Da Mangelzustände an Selen, Zink und Kupfer kaum typische Symptome hervorrufen, oft bei ähnlichen Patientengruppen auftreten und sich gegenseitig in ihren negativen Wirkungen verstärken können, braucht es viel ärztliche Erfahrung und gezielte Blutuntersuchungen, um auf die richtige Spur zu kommen.
Coenzym Q10 – mehr als nur ein Joker für das Herz
Als zentraler Schutzstoff und Regulationsfaktor der Mitochondrien gilt Coenzym Q10 (auch Ubichinon), das vorwiegend in Nahrungsmitteln wie in Fleisch, Fisch und Nüssen vorkommt. Klinisch finden sich mit zunehmendem Schweregrad einer Herzpumpschwäche immer niedrigere Coenzym Q10-Reserven. Unter Substitution mit Coenzym Q10 (insbesondere in Kombination mit Selen) konnten bei Patienten mit Herzschwäche zahlreiche positive Wirkungen auf die Herzleistung, die Belastbarkeit, die kardiovaskuläre Sterblichkeit und die Gesamt-Sterblichkeit festgestellt werden. Voraussetzung für diese günstigen Effekte scheinen jedoch gut bioverfügbare, sichere, geprüfte und ausreichend hoch dosierte Coenzym Q10-Verbindungen zu sein, woran es in einigen der bislang durchgeführten Studien mangelte.
Fazit
Das Spektrum an Mikronährstoffmängeln bei Patienten mit Herzpumpschwäche ist breit und umfasst außer den fünf Genannten auch Defizite an Vitamin A, Kalzium, Magnesium, Vitamin D3, Vitamin K und Iodid, oft in mehrfachen Kombinationen. Patienten mit reduzierter Ernährungsqualität, die zudem zahlreiche Medikamente einnehmen müssen und sich in fortgeschrittenen Erkrankungsstadien befinden, sind hiervon besonders betroffen.
Als Ergänzung zu den etablierten kardiologischen Behandlungsmöglichkeiten lohnt es sich, einer Verbesserung der Mikronährstoffversorgung Beachtung zu schenken. Hiervon profitieren könnten neben vielen älteren Menschen auch nicht wenige Betroffene der jüngeren Generation, wenn mit einer nachlassenden Herzpumpleistung zu rechnen ist oder diese bereits eingetreten ist.