In Nordeuropa treten Depressionen weitaus häufiger auf als in den südlichen EU-Staaten. So erfreuen sich die europäischen Mittelmeerbewohner insgesamt einer besseren psychischen Gesundheit als die Menschen in den skandinavischen Ländern. Zweifelsohne ist die UV-Einstrahlung hier ein bedeutender Faktor, aber auch die Ernährungsgewohnheiten beeinflussen das psychische Befinden.
Ärzte nennen die Herbst- und Winterdepression SAD („seasonal affective disorder“). Hauptursache ist der veränderte Hormonhaushalt. Sind die Tage kürzer und dunkler, bremst unser Körper die Produktion des Glückshormons Serotonin und schüttet dafür eine höhere Dosis des Schlafhormons Melatonin aus. Aufgrund der geringen Sonneneinstrahlung entsteht ein Vitamin D-Mangel. Zum einen spielt Vitamin D eine wichtige Rolle in der Regulation des Hirnbotenstoffes Serotonin (Patrick RP., Ames BN.; Vitamin D hormone regulates serotonin synthesis. Part 1: relevance for autism. The FASEB Journal, 2014, 28. Jg., Nr. 6, S. 2398-2413.) zum anderen führt ein Mangel an Vitamin-D zu strukturellen Veränderungen im Gehirn und beeinflusst die Verwertung von Dopamin und die Synthese von Noradrenalin (Norepinephrin). Alle Botenstoffe haben einen Einfluss auf Stimmung und psychische Verfassung.
Typische Symptome
Typische Symptome der SAD sind Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Melancholie bis hin zu Angstzuständen. Ein weiterer Aspekt beim Auftreten von Winterdepressionen ist die Versorgung des Organismus mit Mikronährstoffen wie Magnesium oder Zink. Eine Studie des Department of Nutrition untersuchte genau diesen Zusammenhang von der täglichen Aufnahme von Zink mit dem Risiko an Depressionen zu erkranken. Diese Studie wurde an 402 Teilnehmern mit einem Durchschnittsalter von 32,54 ± 6,22 Jahren durchgeführt, darunter 173 (43%) Frauen und 229 (57%) Männer. In dieser Studie wurde eine inverse Beziehung zwischen der Aufnahme von Zink und Depressionen gefunden. Die Ergebnisse blieben bestehen, auch nachdem verschiedene potentielle Störvariablen im Zusammenhang mit Depressionssymptomen wie Alter, Geschlecht, Ausbildungsjahre, Raucherstatus (aktuell und in der Vergangenheit) und körperliche Aktivität kontrolliert wurden. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass eine langfristige Einnahme von Zink depressive Symptome modulieren kann. (Yari T., Aazami S. Dietary Intake of Zinc was Inversely Associated with Depression, Biol Trace Elem Res. 2012 Mar;145(3):286-90).
Die Wirkung des Cordyceps Pilzes
Der Cordyceps wird schon seit langem für verschiedene Indikationen eingesetzt. Unter anderem wird er angewandt bei Erkrankungen der Lunge, zur Stärkung der Leber- und Nierentätigkeit, bei Erschöpfungszuständen nach langer Krankheit oder starker körperlicher Belastung, bei Stimmungsschwankungen und bei Depressionen. Mittlerweile wurden die aus der Traditionellen Chinesischen Medizin überlieferten positiven Wirkungen auch in Studien nachgewiesen.
Es wurde festgestellt, dass die Polysaccharide und Glykoproteine des Cordyceps das neuroendokrine Regelsystem des Menschen beeinflussen, indem sie die Hormonfreisetzung aus der Nebennierenrinde stimulieren und dadurch Stresssymptome reduzieren. Dies ist neben der Steigerung der sexuellen Aktivität auch eine Erklärung für die Wirksamkeit bei Depressionen. Der Cordyceps hemmt bestimmte Enzyme wie die Monoamin Oxidase A, die für Depressionen verantwortlich gemacht werden. Weitere Wirkstoffe, die den Vitalpilz so attraktiv machen, sind u.a. Cordycepin, Ergosterol, Ophicordin, Galactomannan und L-Tryptophan.