Der Klimawandel ist Tatsache. Eine Folge dieser Entwicklung sind höhere Durchschnitts-Temperaturen, was einigen Menschen durchaus erstrebenswert erscheinen mag. Aber Hitze und die damit verbundene hohe Luftfeuchtigkeit bringen unseren Organismus schnell an die Grenzen seiner Belastbarkeit und bedrohen unsere Gesundheit und sogar unser Leben. Besonders betroffen sind Kleinkinder, Ältere und chronisch Kranke.
Insbesondere in Städten und im städtischen Umland nehmen auch wegen der zunehmenden Versiegelung derzeit die Durchschnittstemperaturen im Sommer stark zu und die Zahl von Tagen mit Temperaturen über 30 Grad steigt rapide an. Dadurch kommt es auch zu einem entsprechenden Anstieg hitzebedingter Mortalität. Laut RKI haben zum Beispiel die Hitzewellen von 1994, 2003, 2006 und 2015 in Deutschland zu ca. 33.000 zusätzlichen Todesfällen geführt und in Berlin steigt das Risiko an Hitze zu sterben bei 10 Tagen mit 28 Grad Celsius um 57 %.
Wenn wir dieser fatalen Situation nicht tatenlos zuschauen wollen, müssen wir also einerseits versuchen, den Klimawandel zu stoppen und müssen andererseits lernen, Maßnahmen gegen die durch nicht vermeidbare Überhitzung drohenden Gesundheitsschäden zu entwickeln.
Ich möchte deshalb hier als kleine Alltagshilfe einen Überblick geben, was Gesundheitsberufler raten können und was jeder Einzelne selbst zu seinem Schutz tun kann:
- Private und berufliche Aktivitäten und insbesondere anstrengendere Tätigkeiten soweit möglich während der heißen Stunden des Tages vermeiden und in frühe Morgen- und in Abendstunden verlegen.
- Sich vorwiegend im Schatten aufhalten und mindestens 2-3 Stunden am Tag an kühlem Ort und nahe am Wasser oder im Wald verbringen.
- Arbeitsplatz mit Sonnenschirm oder- Segel schützen und 2-3 mal pro Stunde Arbeitspausen im Schatten und kühlen Orten einlegen.
- Nachts, morgens und abends lüften und tagsüber Hitze über Vorhänge, Jalousien oder Fensterläden sowie geschlossene Fenster und Türen draußen halten.
- Auf viel Pflanzen im Umfeld achten.
- 2-3 mal pro Stunde etwas trinken (z.B. mineralhaltiges Wasser um Verlust an Mineralstoffen und Salz auszugleichen) und leichte Kost bevorzugen.
- Wasser im Raum verdunsten lassen, z.B. über feuchte Tücher und feuchte T-Shirts (soweit ausreichend Wasser vorhanden).
- Leichten Hut, Schirm, helle luftige Kleidung und leichte Bettwäsche aus Naturfasern nutzen.
- Kaltes Wasser über Handgelenke und Unterarme laufen lassen oder kalte Unterarmbäder machen sowie kalt duschen.
- Elektronische Geräte, die Hitze produzieren tagsüber möglichst ausschalten.
- Kinder oder Tiere nicht in geparkten Fahrzeugen lassen.
- Gelassenheit und Akzeptanz entwickeln und generell alles langsamer angehen.
- Alle Maßnahmen fördern, welche den Klimawandel stoppen könnten.
- Wenn jemand bei Hitze über Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder unklare Beschwerden klagt, die Person schnellstmöglich in Schatten legen mit etwas erhöhtem Oberkörper (sowie trinken lassen und feuchte Tücher auflegen).
- Klimaanlagen im Privat- und Arbeitsbereich wären bequeme, aber ökologisch natürlich gar nicht sinnvolle Mittel – denn sie heizen einerseits mit ihrem Energiebedarf den Klimawandel an und können andererseits bei Aktivitäten außerhalb der Häuser keine Hilfe sein. Als Alternative wäre an Ventilatoren zu denken.
Denken Sie über meine Anregungen nach! Es lohnt sich…und Ihre Gesundheit dankt es Ihnen.
Ihr Udo Böhm