Kurkuma hat als Bestandteil im Currygewürz Weltruhm erlangt. Unterstützt durch zahlreiche Publikationen zur traditionellen Verwendung bei Verdauungs- und Leberbeschwerden und zur Senkung des Cholesterinspiegels gewinnt die Gelbwurz immer mehr an Bedeutung.
Die Gelbwurz ist ein Ingwergewächs (Fam. Zingiberaceae), das man wildwachsend in Indonesien (z. B. auf Java) und in Sri Lanka findet. Als Kulturpflanze wird die Gelbwurz in allen tropischen Teilen Asiens und Afrikas angebaut. Naturheilkundlich nutzt man das knollige Rhizom der Gelbwurz. Dieses kann sich unterirdisch teilen und führt so zur Vermehrung des Rhizoms. Als „indischer Safran“ ersetzt die Gelbwurz häufig den teuren echten Safran. Die Gelbwurz ist reich an ätherischen Ölen wie Tumeron, Curcuminoiden sowie Bitterstoffen und Harzen. Besonders Curcumin ist in das Zentrum der Tumorforschung geraten. Der Einfluss auf den unterdrückten Zelltod (Apoptose) von Tumorzellen lässt Curcumin zum weltweit am häufigsten untersuchten Naturstoff in der Tumorforschung werden. Curcumin hemmt Tyrosinkinasen und zeigt antiangiogenetische Eigenschaften bei Prostatakrebszellen. Neueste Studien zeigen einen antitumoralen Effekt durch die Unterdrückung der IL-8-Synthese durch Curcuminoide.
Zusätzlich wirkt Curcumin entzündungshemmend (hemmt die Prostaglandin- und Cyclooxygenasesynthese) und antioxidativ. In der Neurobiochemie gibt es Hinweise, dass Curcumin die fortschreitende Demenz bei Alzheimerpatienten verlangsamt. Dabei wird nicht die Bildung der Eiweißplaques verhindert, sondern deren Auflösung beschleunigt. In der traditionellen naturheilkundlichen Anwendung verwendet man Curcumin zur Linderung dyspeptischer Beschwerden. Die Gelbwurz regt den Gallenfluss an (choleretische Wirkungen) und stimuliert die Gallenblasenmuskulatur. Kurkumaextrakte entgiften zudem die Leber, schützen vor Lipidperoxidation und senken Blutfette. Für die Leberentgiftung sind neben dem Curcumin selbst die beiden Curcuminoide Monodesmethoxycurcumin und Bidesmethoxycurcumin sowie Sesquiterpene (α-Tumeron, Zingiberen, α-Curcumen und -Sesquiphellandren) verantwortlich. Da durch Oxidation zerstörte Erbsubstanz als Tumorpromotor gilt, kann der Oxidationsschutz als antikanzerogene Eigenschaft angesehen werden. Die Bandbreite der Curcumin-Anwendung reicht von Atemwegserkrankungen, zur Behandlung von Gallen- und Nierenerkrankungen bis hin zur Krebsbehandlung.
„Wie der sekundäre Pflanzenstoff Curcumin verfügt auch Vitamin D über Immunsystem stärkende Eigenschaften. Das Zusammenspiel beider Stoffe wiederum soll zur erhöhten Produktion des cAMP-Peptids führen und entsprechend den Widerstand gegen Krankheitserreger mobilisieren. Mit doppelter Heilkraft geht das antioxidative Duo gegen Entzündungsprozesse vor, die als Ursprünge diverser chronischer Krankheiten gelten. Diese Forschungen zeigen einen neuen Weg für die Regulation der cAMP-Genexpression auf. Der regelmäßige Konsum von Kurkuma kombiniert mit Vitamin D trägt zur Gesundheit bei und kann insbesondere Infektionen im Magen-Darm-Trakt verhindern“.
(Guo C, Rosoha E, Lowry MB, Borregaard N, and Gombart AF. (2013) Curcumin induces human cathelicidin antimicrobial peptide gene expression through a vitamin D receptor-independent pathway. J Nutr Biochem 24:754-759.)