Ingwer wurde als Heilpflanze des Jahres 2018 gekürt. Kein Wunder, denn kaum eine Pflanze ist so vielseitig und einfach einsetzbar. Neben seinem würzig-frischen Aroma bringt er viele wichtige Wirkstoffe mit sich, die gut für den Körper und das Immunsystem sind.
Ingwer ist in aller Munde. Ob als würzige Ergänzung in einem Smoothie, als Tee, als Immunsystem-Booster, als Ginger Beer und Ginger Ale, in würzigen Currys oder als heilsamer Wickel: Ingwer ist vielseitig einsetzbar und hat noch dazu eine heilende Wirkung.
Die Heilpflanze stammt ursprünglich aus Asien und wird dort seit Jahrtausenden verwendet. Angebaut wird sie vor allem in Ländern wie Indien, Indonesien, Sri Lanka, China oder Japan. Die Römer brachten ihn einst nach Europa mit zurück und dort wurde er schnell zu einem der beliebtesten Gewürze.
Ingwer ist auch unter den Namen Gewürzwurzel, Immerwurzel, Imber oder Ingber bekannt und gehört zu den Ingwergewächsen, die auch mit Kurkuma, Galgant oder Kardamon verwandt ist.
Bei der Ingwerwurzel selbst handelt es sich aber um ein sogenanntes Rhizom, einen Wurzelstock, welch unter der Erde wächst. Die Ingwerpflanze selbst wird ungefähr einen Meter hoch und trägt bambusähnliche Blätter sowie wunderschöne rosa Blüten.
Die heilende Kraft des Ingwers
Ingwer gilt in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) bereits seit Jahrtausenden als Heilmittel. Ingwer wirkt entzündungshemmend, krampflösend und schmerzstillend. Die heilende Wirkung von Ingwer kann beispielsweise in Form von Tees, Ölen, Pulver oder Präparaten zu sich genommen werden.
Die verdauungsfördernde Wirkung ist eine der stärksten Eigenschaften von Ingwer. So unterstützt ein Ingwertee das Verdauungssystem, beugt Sodbrennen, Blähungen, saures Aufstoßen und Völlegefühl vor. Die Wurzel schützt zudem die Schleimhäute und wirkt krampflösend.
Auch bei Übelkeit kann Ingwer vor dem Erbrechen schützen und den Magen beruhigen. Die schmerzstillende Wirkung kann durch einfache Anwendungen gegen Kopfschmerzen oder Gelenkschmerzen hervorgerufen werden. Als Stärkung für das Immunsystem kann Ingwer hervorragend genutzt werden. In Ingwer ist unter anderem Kalzium, Kalium, Phosphor, Vitamin C und B6 sowie Wirkstoffe namens Gingerol enthalten. Dessen Wirkstoff bzw. Scharfstoff habe unter anderem eine immunsuppressive Wirkung, die das Immunsystem stärkt.
Der Geschmack
Neben den vielen heilenden Eigenschaften, ist Ingwer eines der ältesten Gewürze der Welt und schenkt vielen chinesischen bzw. indischen Gerichten ihr Aroma.
Der Geschmack eines Ingwers lässt sich als aromatisch, wärmend, scharf mit einer leichten ZItrusnote beschreiben. In Gerichten oder Getränken angewendet, verleiht es den ultimativen frisch-würzigen Geschmack.
Anwendungen und Rezepte
Ingwer-Tee
- 1-2 cm Ingwer
- Zitrone
- Honig
Zubereitung:
1. Wasser kochen
2. Von der Ingwerwurzel ein 1-2 cm großes Stück abschneiden
3. Ingwerstück schälen: Am besten mit einem Esslöffel die Schale abschaben – so bleiben die vielen Inhaltsstoffe unter der Schale erhalten!
4. Ingwer in kleine Stücke schneiden
5. In eine Teekanne die Ingwerstücke füllen und je nach belieben mit Zitronensaft und Honig verfeinern
6. Den Tee rund 10 Minuten ziehen lassen. (Achtung: Tee nimmt je länger er zieht an Schärfe zu!)
Tipp: Ingwertee schmeckt auch kalt wunderbar und kann beispielsweise bei Reiseübelkeit in einer Flasche mitgenommen und bei Bedarf schluckweise eingenommen werden.
Ingwer-Shot
- 1 Ingwerwurzel
- 1 Apfel
- 2 Orangen
- 1 Zitrone
- 1-2 EL Kurkuma
- 1 Prise schwarzer Pfeffer
Zubereitung:
1. Ingwer, Äpfel, Orangen und Zitronen schälen und in kleine Stücke schneiden
2. Obst entweder durch einen Entsafter pressen oder mit ein bisschen Wasser mixen
3. Fertige Masse durch ein Sieb sieben um den Saft vom Fruchtfleisch zu trennen
4. Zum Abschluss noch mit etwas Kurkuma und einer Prise Pfeffer würzen und in eine Flasche füllen
Tipp: Die Shots können ca. 4 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.Täglich einen Shot (etwa 4 cl) zum Frühstück trinken. Das stärkt das Immunsystem, wärmt von innen und kurbelt den Kreislauf an.
Ingwer-Wickel
- 1 Ingwerwurzel
- 2 Leinentücher
- 1 Handtuch
- 1 Decke (zum Erhalten der Wärme
- Gummihandschuhe·
Anwendung:
1. Zwei Liter Wasser gemeinsam mit dem Stück Ingwer in einem Kochtopf zum Kochen bringen
2. Leinentuch in den Ingwersud eintauchen und ausdrücken (Achtung- Auf die Finger aufpassen und mit Gummihandschuhen schützen!)
3. Das getränkte Tuch etwas in der Luft schwenken damit es abkühlt und vorsichtig herantasten, bis die Wärme des Tuches als angenehm empfunden wird
4. In Ingwersud getränktes und abgekühltes Tuch nun auf die betroffene Stelle legen und darüber streichen
5. Nun das Handtuch darüber legen
6. Das zweite Leinentuch nun ebenfalls in den Sud tauchen und ausdrücken
7. Im nächsten Schritt kann das Handtuch wieder entfernt werden
8. Zweites Leinentuch nun vorsichtig auf das erste Tuch darauf legen (langsam herantasten, damit es nicht zu heiß wird!)
9. Wärme genießen
10. Nun die Leinentücher wenden und Vorgang wiederholen
11. Die Vorgänge so lange wiederholen, bis die betroffene Stelle etwas 20-30 Minuten mit Wärme versorgt wurde
Tipp: Der Ingwerwickel kann beispielsweise bei Rücken-, Nacken- oder Schulterschmerzen aufgelegt werden. Während der Behandlung ist darauf zu achten, dass die Wärme erhalten bleibt (durch Handtuch und Decke).