Das Essverhalten des Menschen wird durch verschiedene Faktoren bestimmt. Das sind genetische, emotionale und kognitive Faktoren, sowie individuelle Lernprozesse. In unserer Gesellschaft wird das Essverhalten vor allem durch psychologische Ereignisse, wie zum Beispiel die Erziehung, die Gewohnheit und die Freude am Essen bestimmt.
Einen weiteren Einfluss haben Naschen, die Auswahl und die Zubereitungsart auf unser Essverhalten. Daneben existieren physiologische, metabolische und zentrale Regulationsmechanismen, die den Appetit und unsere Nahrungsaufnahme regulieren. Um ein konstantes Körpergewicht zu bewahren, muss die Energieaufnahme durch die Nahrung langfristig gesehen genau dem Energieumsatz des Organismus entsprechen und auch angepasst werden. Dies funktioniert kurzfristig nicht immer, da wir an manchen Tagen mehr essen, also mehr Energie zu uns nehmen, als wir tatsächlich benötigen. Dies führt zu einer positiven Energiebilanz, die wiederum zwangsläufig zu einer Gewichtszunahme führen kann, wenn sie nicht durch eine negative Energiebilanz ausgeglichen würde. Eine negative Energiebilanz bedeutet weniger Essen und mehr Bewegung. Auf der anderen Seite würde eine permanente negative Energiebilanz dazu führen, dass wir an Körpergewicht verlieren und letztendlich sterben würden. Um das zu verhindern, ist unser Organismus mit einem sehr komplexen und effizienten Regulationssystem ausgestattet.
Der Hypothalamus steuert unseren Hunger
Es sorgt durch die Entstehung von Hunger für einen Antrieb zur Nahrungsaufnahme, durch die unsere Energiebilanz ausgeglichen werden kann. Der Hypothalamus ist für die Steuerung der Nahrungsaufnahme und für die Regulation des Körpergewichts von zentraler Bedeutung. Er ist ein Teil des Zwischenhirns und liegt unterhalb des Thalamus. Er verknüpft das zentrale Nervensystem (ZNS) mit dem Hormonsystem, da er sowohl übergeordnete Zentren des vegetativen Nervensystems beherbergt als auch Hormone bildet, die die untergeordneten Zentren kontrollieren und steuern.
Kurzfristige Regulation durch Hunger und Sättigung
Die Information über die Sättigung erhält das ZNS vor allem über Dehnung des Magens und Kaubewegungen, über endokrine (hormonproduzierende) Zellen des Darmepithels sowie über den Vagusnerv, der mit feinen Verästelungen den Verdauungskanal durchzieht.
Langfristige Regulation: Die Set-Point-Theorie
Der Körper hat ein voreingestelltes Gewicht, welches er immer zu erreichen versucht. Wichtiger Neurotransmitter ist dabei Leptin. Es informiert den Hypothalamus über den Stand der Energiereserven. Leptin ist ein Fettgewebshormon und wichtige Botenstoff. Es wurde erstmals entdeckt durch sogenannte ob-Mäuse. Leptin meldet den Stand der Fettreserven im Gehirn, was eine langfristige Regelung der Energiebilanz ermöglicht. Adipositaspatienten zeigen dabei einen erhöhten Leptinspiegel.
Ein weiterer Botenstoff in dem System ist mit dem α-Melanozyten ein stimulierendes Hormon (α-MSH). Im Hypothalamus angesiedelt steigert es die Fettverbrennung und die Appetitsreduktion.
Das Hungerhormon nennt sich Ghrelin. Sein Syntheseort ist in den Parietalzellen des Magenfundus. Ghrelin signalisiert dem Gehirn Hungergefühle und lässt uns Appetit spüren. Eine Mutation im Ghrelin-Rezeptor wie eine fehlende Rückkopplung löst unbezwingbaren Hunger aus.
Unser Belohnungssystem im Hirn setzt Essen einem Lustgefühl gleich, welches man nicht missen möchte. Durch Konditionierung, etwa durch ständige Präsenz von Essen, wird ebenfalls Hunger und Appetit gesteigert.
Adipositas und die Rollen von L-Carnitin und Griffonia
Zur Vermeidung von Adipositas und zur Wiedererlangung neuer Lebensqualität muss eine drohende oder bestehende Fettleibigkeit behandelt werden. Viele Symptome, die in Folge von Adipositas auftreten, können zusätzlich zu einem geeigneten Ernährungs- und Bewegungsprogramm mit Nahrungsergänzungsmitteln gemildert werden.
L-Carnitin ist eine körpereigene Substanz die der Körper aus bestimmten Aminosäuren selbst herstellen kann. L-Carnitin spielt im menschlichen Körper eine essentielle Rolle im Energiestoffwechsel und kann somit die körperliche Leistung und eine gute Herzfunktion fördern. (Carnitin zur Unterstützung der Gewichtsabnahme bei Adipositas. Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 1998; 39: 12–15/ L-Carnitin 3 x 1 g kurbelt den Fettstoffwechsel an und senkt das Körpergewicht und den BMI signifikant (um ca 25 %) zusätzlich gegeben bei 1200 kcal Reduktionsdiät und Bewegungstherapie).
Der Samen der afrikanischen Schwarzbohne (Griffonia simplicifolia) ist eine natürliche Quelle für das Aminosäuren-Derivat 5-Hydroxytryptophan (5-HTP). 5-HTP ist eine körpereigene Substanz und entsteht endogen im menschlichen Organismus aus der essentiellen Aminosäure L-Tryptophan. L-Tryptophan wird zunächst durch Hydroxylierung in 5-Hydroxytryptophan und anschließend durch Decarboxylierung in den zentral wirksamen Neurotransmitter Serotonin umgewandelt. (Vgl. Eating behavior and adherence to dietary prescriptions in obese adult subjects treated with 5-hydroxytryptophan. Am J Clin Nutr 1992; 56: 863–867).