Gesunde Ernährung, regelmäßige Sporteinheiten, ausreichend Flüssigkeit – und dennoch wollen die überschüssigen Kilos nicht weichen? Grund dafür kann Ihr Hormonhaushalt sein! Abnehmen ist also nicht nur eine Frage von Essgewohnheiten oder sportlicher
Betätigung. Ein in Balance gehaltener Hormonspiegel kann, laut Experten, beim Erreichen des Idealgewichts unterstützen.
Der Hormonspiegel, vor allem bei Frauen, ist ständigen Schwankungen unterworfen und kann den Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht bringen, so der Wiener Ernährungsmediziner Dr. Christian Matthai. Denn Hormone sind Botenstoffe, die, vereinfacht dargestellt, Informationen in unserem Körper von A nach B transportieren. So beeinflussen sie nicht nur Stoffwechselprozesse, sie bestimmen auch:
- die Gesundheit der Darmflora
- unsere Schlafqualität
- die Verwertung der Nahrung im Körper
- unsere Stimmungslage
Was tun, um den Hormonhaushalt auf natürliche Weise auszugleichen?
Ernährung anpassen
Nicht wie viel, sondern was sie essen spielt hormonell eine Rolle. „Neueste wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sich hormonelle Schwankungen durch eine abgestimmte Ernährungsweise sehr effektiv ausgleichen lassen“, erklärt Matthai. Der Facharzt für Gynäkologie mit Spezialgebiet Hormone und Ernährung rät, den Stoffwechsel schon morgens mit Eiweiß und langkettigen Kohlenhydraten in Gang zu bringen. So kann der Insulinspiegel in Balance gehalten werden. Energie- und Glückshormone werden angeregt. Zu Mittag kann der Körper Kohlenhydrate in der Regel gut verwerten. Versuchen Sie jedoch, Weißmehlprodukte und zuckerhaltige Lebensmittel zu vermeiden und greifen Sie auf Alternativen aus Vollkorn und Dinkel zurück. Abends sollten keine Kohlenhydrate mehr am Speiseplan stehen, da sie die nächtliche Fettverbrennung hemmen können.
Schlafen Sie gut?
Unser Schlafverhalten ist ein essenzieller Faktor für die hormonelle Balance. Melatonin, auch das Schlafhormon genannt, steuert den natürlichen Wach-Schlaf-Rhythmus. Nächtliche Regenerationsprozesse können so ungestört ablaufen. Schlafen wir über einen längeren Zeitraum weniger als 7 Stunden pro Nacht, kann das den Hormonhaushalt ins Ungleichgewicht bringen. Der Insulinwert erhöht sich, während das Satthormon Leptin unterdrückt wird. Ein gesteigertes Hungergefühl und Heißhungerattacken sind mögliche Folgen.
Stress abbauen
Auch chronischer Stress kann zu Hormonschwankungen führen. Wenn die Stresshormone Adrenalin und Cortisol im Körper rasant ansteigen, ist das meist auf Stress zurückzuführen. Nicht zwingend aber ist ein voller Terminkalender oder Zeitdruck die Ursache. Auch psychisch verankerter Stress, wie Frustration, Streit oder Depressionen können den Hormonhaushalt ins Ungleichgewicht bringen. Eine Studie der Yale-Universität zeigte, dass Menschen mit konstant hohem Stresspegel innerhalb von sechs Jahren im Schnitt rund zehn Kilo zugenommen haben. Bewusst Entspannungsphasen einzuplanen und sich Zeit für geregelte, ausgewogene Mahlzeiten zu nehmen wirkt sich nicht nur positiv auf Körper und Geist, sondern auch auf Ihren Hormonhaushalt aus.