Superfoods wie Chia-Samen, Goji- oder Acai-Beeren – sie alle vereint ein wertvoller Mix aus Nährstoffen. Die meisten Wunder-Lebensmittel müssen jedoch erst um die halbe Welt reisen, ehe sie in unserer Breakfast-Bowl landen.
Vor der heimischen Haustüre wächst derweil ein Heilkraut, das zwar den importierten Schätzen aus Fernost in Nichts nachsteht, und dennoch gerne in Vergessenheit gerät. Die Rede ist von der Brennnessel – die Powerfrau unter den Wildkräutern. Bei Hobbygärtnern und Spaziergängern gilt sie meist als unliebsamer Zeitgenosse. Dabei ist die vielseitige Wirkung der Brennnessel seit langer Zeit bekannt. Bereits in der Antike galt sie als eine Pflanze mit besonderer Heilkraft. Dass sie in den täglichen Menüplan integriert werden soll, zeigt ein kurzer Faktencheck: Spinat ist unser Eisenlieferant Nummer eins? Falsch, denn die Brennnessel beinhaltet die doppelte Menge an Eisen und ist so vor allem bei fleischloser Ernährung zu empfehlen. Die Blätter des Nesselkrauts sind dank ihres milden, leicht nussigen Geschmacks eine wunderbare Alternative zu Spinat – ob püriert und mit etwas Sauerrahm verfeinert oder im Ganzen blanchiert und mit Knoblauch und Olivenöl angebraten. Auch als Geschmacksbooster für Saucen, Kräuterbutter oder Salate liefert die Brennnessel jede Menge Vitamine und Mineralstoffe.
Die Superfood Ernte direkt vor der Türe
Zum Ernten der Brennnesselblätter und Samen muss meist nicht lange gesucht werden. In Europa wächst die Pflanze auf stickstoffreichen Böden, wie im Garten, auf Wiesen, Wegen oder am Waldrand. Junge Blätter können ab April bis in die Sommermonate gepflückt werden. Die Monate von Juni bis Oktober eignen sich für die Ernte der Samen. Beim Pflücken sollten Gummihandschuhe getragen und ein Korb nicht vergessen werden! So schützt man sich zuverlässig gegen die Brennhaare des Nesselkrauts. Durch Walken, Mixen oder Blanchieren werden die feinen Härchen zerstört und der Weiterverarbeitung des heimischen Superfoods steht nichts mehr im Wege.
Der Nährstoff-Mix aus Eisen, Calcium (6x mehr als in Kuhmilch), Vitamin A und C, Kalium, Magnesium und Natrium
– stärkt das Immunsystem
– hilft gegen Bluthochdruck
– entschlackt und reinigt die Organe
– kurbelt den Stoffwechsel an
– wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend.
Die Samen der Heilpflanze, die besonders im Smoothie, übers Müsli oder als Topping einer leckeren Bowl ihren feinen Geschmack entfalten, sind zudem eine gut verträgliche, vegane Eiweißquelle.
Dank der östrogenähnlichen Substanzen können die Brennnesselsamen sogar Beschwerden bei Knochenerkrankungen wie Osteoporose lindern.
Rezept
Veganes Brennnessel-Walnuss Pesto
- 500 g Brennnessel-Blätter
- 3 Stück Knoblauchzehen
- 100 g Walnusskerne
- 300 ml Oliven- oder Erdnussöl
- Meersalz, Pfeffer
Zubereitung:
Die Brennnessel-Blätter gründlich waschen, trocken tupfen und fein hacken. Die übrigen Zutaten beigeben und im Food-Prozessor oder mit einem Stabmixer pürieren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.