Kinderwunsch und Familienplanung werden immer häufiger hintenangestellt. Ausbildung und Karriere lassen sich oft nur schwer mit einem Kind vereinbaren und führen dazu, dass mit der Kinderplanung erst in einem späteren Lebensabschnitt begonnen wird. Ein zunehmendes Alter stellt jedoch sowohl für Frau, als auch für Mann Herausforderungen in der Umsetzung des Kinderwunsches dar.
Das Alter beeinflusst bei Frauen und Männern die Fruchtbarkeit. Bei Frauen nimmt die Fruchtbarkeit bereits in den Dreißiger-Jahren signifikant ab. Auch bei Männern nimmt die Spermaqualität bereits Mitte 30 ab und auch DNA Schäden der Spermien nehmen zu. Mit einem gesunden Lebensstil lässt sich die Reproduktionsfähigkeit aber modulieren. Regelmäßige Bewegung und Stressvermeidung zeigen sich für beide Geschlechter als förderlich für die Fruchtbarkeit. Des Weiteren sollte auf Zigaretten und Alkohol verzichtet und der Konsum von Kaffee eingeschränkt werden. Chemikalien aus der Umwelt können auch die Fruchtbarkeit beeinflussen, insbesondere BPA (Bisphenol A), das häufig in Lebensmittelverpackungen wie Plastikflaschen verwendet wird, konnte mit negativen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit in Zusammenhang gebracht werden. Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung ist ebenfalls wichtig, um eine ausreichende Nährstoffzufuhr zu gewährleisten.
Nährstoffe beeinflussen die Fruchtbarkeit positiv
Einzelne Nährstoffe stehen dabei in besonderen Zusammenhang die Fruchtbarkeit positiv zu beeinflussen. Beim Mann spielt insbesondere Selen eine wichtige Rolle, da es zu einer normalen Spermabildung beiträgt. Ein Selenmangel in der Ernährung kann zu eingeschränkter Fruchtbarkeit beim Mann führen. Dies konnte in einer Studie gezeigt werden, in der der Selenspiegel bei unfruchtbaren Männern untersucht wurde. Die Gruppe der unfruchtbaren Männer wies erniedrigte Selenspiegel auf, im Vergleich zur fruchtbaren Kontrollgruppe. Eine Supplementierung mit Selen kann bei Patienten mit eingeschränkter Fruchtbarkeit zu einer Verbesserung führen.
(Türk S et al., Male infertility: decreased levels of selenium, zinc and antioxidants, Journal of Trace Elements in Medicine and Biology.2014, 28(2), 179-185)
Zink trägt ebenfalls zu einer normalen Fruchtbarkeit und Reproduktion des Mannes bei. In einer Studie wurde der Zinkstatus von fruchtbaren und unfruchtbaren Männern miteinander verglichen. Der Zinkspiegel war signifikant niedriger in der unfruchtbaren Gruppe. Zink könnte zur Fruchtbarkeit beitragen, indem es einen positiven Effekt auf die Spermatogenese ausübt.
(Chia SE et al. Comparison of zinc concentrations in blood and seminal plasma and the various sperm parameters between fertile and infertile men. Journal of Andrology. 2000;Jan-Feb; 21(1):53-7)
Oxidativer Stress kann eine Schädigung der Spermien verursachen und dadurch eine eingeschränkte Zeugungsfähigkeit herbeiführen. Daher wird angenommen, dass eine Supplementierung mit Antioxidantien die Fruchtbarkeit des Mannes möglicherweise verbessern kann, indem oxidativer Stress reduziert wird.
Eine ausreichende Aufnahme an Mikronährstoffen zeigt sich auch als wichtig für die Fruchtbarkeit bei Frauen. Im Rahmen der Nurses‘ Health Study zeigte sich eine positive Auswirkung durch die Einnahme von Multivitamintabletten auf die Fruchtbarkeit. Insbesondere Folsäure scheint dabei ein wichtiger Nährstoff zu sein.
(Chavarro JE et al., Use of mulitvitamins, intake of B Vitamins, and risk of ovulatory infertility.Fertil Steril.2008; 89(3): 668-76)
Wichtige Folsäure
Gerade während der Schwangerschaft besteht ein erhöhter Bedarf an Folsäure. Diese ist wichtig für die Zellteilung und für das Wachstum des Fötus. Eine Supplementierung mit Folsäure dient damit auch zur Prävention eines Neuralrohrdefekts. Da dieser Nährstoff von Anfang an für die Entwicklung des ungeborenen Kindes wichtig ist, sollte mit einer Supplementierung bereits vor der Schwangerschaft begonnen werden. So zeigt sich auch in einer Studie, dass eine frühe Supplementierung mit Folsäure, noch vor der Schwangerschaft, mit einem gesteigerten Wachstum des Fötus in Zusammenhang steht und auch mit einem geringeren Risiko für ein niedriges Geburtsgewicht des Kindes.
(Timmermans S. et al, Periconception folic acid supplementation, fetal growth and the risks of low birth weight and preterm birth: the Generation R study.British Journal of Nutrition.2009;102(5):777-785)
Der chinesische Raupenpilz (Cordyceps sinensis) ist für seine aphrodisierende Wirkung ja aus der traditionellen chinesischen Medizin bekannt. Neben einer Steigerung der Libido soll aber auch die Fruchtbarkeit von Männern und Frauen durch diesen Vitalpilz gesteigert werden.
(Seth R, Haider SZ, Mohan M., Pharmacology, phytochemistry and traditional uses of Cordyceps sinensis (Berk.) Sacc: A recent update for future prospects. Indian J.Trad.Knowl.2014;13 (3): 551-556)
Eine Studie untersuchte die 17ß-Östradiol Produktion in den Granulosaluteinzellen von Eizellen, die durch die Zugabe von Cordyceps sinensis erhöht werden konnte. 17ß-Östradiol steht in Zusammenhang die Qualität der reifenden Eizellen zu beeinflussen und damit auch für die Fruchtbarkeit der Frau von Bedeutung zu sein.
(Huang BM et al., Upregulation of steroidogenic enzymes and ovarian 17beta-estradiol in human granulosa-lutein cells by Cordyceps sinensis mycelium. Biology of Reproduction.2004, 70(5):1358-64)