Diese Krankheitsbilder kann man mit der Phytotherapie sehr gut bei der Heilung unterstützen. Vorwiegend kommen Gerbstoffdrogen und antientzündliche Pflanzen zum Einsatz.
Mit dieser Mischung aus 3 wertvollen ayurvedischen Heilpflanzen (Terminalia chebula, Terminalia bellirica und Phyllantus emblica kann man besonders gut von Innen zur Unterstützung des Zahnfleisches beitragen.
Die Myrobalane werden schon seit Jahrtausenden in der Traditionellen Chinesischen Medizin wie auch in der indischen Medizinlehre als Allheilmittel beschrieben und angewendet. Das nahmen österreichische Wissenschaftler und Ärzte zum Anlass, sich die Wirkungen dieser Pflanzen auf molekularer Ebene, nach modernstem Stand der Wissenschaft und anhand von DNS-Biochipanalysen im Labor genauer anzusehen. Und tatsächlich gelang es, für die einzelnen Wirkstoffe, eine systemisch-wirksame Impulsgebung aufzuzeigen. Es scheint als ob die Pflanzen die Fähigkeit besitzen im Körper ein Störfeld, wie es zum Beispiel eine Entzündung darstellt, zu erkennen und gezielt dort Ihre Wirkung zu entfalten. So werden Myrobalane besonders gerne zur Unterstützung bei Entzündungen eingesetzt. Die Chebula-Myrobalane haben noch einen zusätzlichen Wert bei Zahnfleischentzündungen, da sie ihre antimikrobielle Wirkung besonders gegen Streptococcus mutans (Haupterreger der Karies) einsetzten können. Sie hilft die Keimbelastung in den Zahntaschen zu reduzieren was für ein gestärktes, gesundes Zahnfleisch unerlässlich ist.
Myrobalane wirken antibakteriell, entzündungshemmend, durchblutungsfördernd und schmerzstillend.
- Arnika (Arnica montan)
Verwendet werden die Blüten. Diese enthalten 0,3-1% Bitterstoffe v.a. das wertvolle Helenanin, das stark abschwellend und antientzündlich wirkt. Gegenüber Bakterien und Pilzen zeigen die enthaltenen Sesquiterpenlactone antimikrobielle Effekte.
Anwendung und Dosierung: als Tinktur im Verhältnis 1:10, mehrmals täglich als Mundspülung. Nicht bei Allergie gegen Korbblütler (Asteraceae) verwenden.
Arnika wir auch homöopathisch bei Wundheilungsstörungen, Entzündungen und vorbeugend und begleitend bei Zahnbehandlungen und Operationen bewährt eingesetzt. Meist wird D6 eingesetzt.
- Gewürznelke (Syzygium aromaticum)
Das Ätherische Öl (15-22%) der Gewürznelke enthält das wertvolle Eugenol. Dieses wird traditionell (erste Beschreibung in einem ayurvedischen Buch 1500 v.Chr.) bei Zahnschmerzen lokal angewendet. Weiters hat es auch antimikrobielle, antiseptische und lokalanästhetische Wirkungen.
Anwendung und Dosierung: 1-2 Tropfen reines Nelkenöl auf ein Stück Watte geben, die man dann an den schmerzenden Zahn angelegt. Für Mundwässer verwendet man 1-5%ige Lösungen.
- Ratanhia (Krameria tiandra)
Diese Wurzel ist reich an Gerbstoffen. Gerbstoffe haben eine adstringierende und antientzündliche Wirkung und ist daher sowohl bakterienabtötend als auch bei Entzündungen ein bewährtes Mittel.
Anwendung und Dosierung: als Mundspülung (1TL Droge mit 100ml Wasser übergießen und mind. 5 min. kochen, abseihen) Als Lösung, Tinktur auch mit anderen Gerbstoffpflanzen (Rhabarberwurzel, Blutwurz und Hamamelisblätter) kombinierbar und diese auf die betroffenen Stellen kleinflächig auftragen.
- Salbeiblätter (Salvia officinalis L.)
Die Hauptindikation für Salbei ist die Anwendung bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum, bei Gingivitis und Stomatitis.
Anwendung und Dosierung: Zum Gurgeln und Spülen 2,5g Droge bzw. 2-3Tr. ätherisches Öl auf 100ml Wasser als Aufguss.
- Myrrhentinktur (Commiphora myrrha)
Sie zählt ebenso zu den alt bekannten Zubereitungen im Bereich der Mund- und Rachentherapeutika. Sie wird aus dem Harz von Commiphora molmol hergestellt.
Anwendung und Dosierung: 5-10 Tropfen der Tinktur auf ein Glas warmes Wasser als Mundspülung oder unverdünnt 2-3x täglich als Pinselung lokal auftragen.
- Kamillenblüten (Matricaria recutita)
Bei Zahnungsbeschwerden als Homöopathikum auch bei Kindern gerne eingesetzt. (bevorzugt die Potenzen D3 bis D12
Quellen:
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Europäisches Arzneibuch (9.Ausgabe)
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