Wenn der Kinderwunsch auf sich warten lässt und sich die Sehnsucht nach dem gemeinsamen Nachwuchs nicht sofort erfüllt, ist das oft nicht ganz leicht.
Die Gründe sind vielfältig und können sowohl beim Mann als auch bei der Frau liegen. Lässt das Babyglück auf sich warten, leiden darunter oft die Beziehung und das Selbstwertgefühl. Lässt man Ursachen wie Unfruchtbarkeit, Krankheiten oder andere schwerwiegende Gründe einmal außen vor, kann Man(n) jedoch einiges tun, um den Wunsch nach einem gemeinsamen Kind zu unterstützen.
Fruchtbarkeit kann man verbessern
Die Fruchtbarkeit des Mannes kann durch die richtige Ernährung und der Versorgung mit Mikronährstoffen verbessert werden. Durch die Ein- und Aufnahme von Vitamin C, B6, B12 und Folsäure wird der Stoffwechsel verbessert. Zink und Selen unterstützen die Spermienbildung- und Reifung. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente unterstützen sich meist gegenseitig und die richtige Kombination wirkt sich auf die Fruchtbarkeit und die Spermienqualität des Mannes positiv aus. Hier ist also essmedizinischer Rat nötig: Achten Sie täglich auf einen gesunden Leberstoffwechsel, entlasten sie ihren Darm und fördern sie den gesunden Hautstoffwechsel. Besonders Vitamin D ist wichtig. Eine große klinische Studie (Lifeways Cross Generational Cohort Study) hat gezeigt, dass sich ein bewusster Vitamin D-Konsum beim Mann vor der Zeugung auf Körpergröße und Körpergewicht des Kindes bis zum 5. Lebensjahr positiv auswirkt. Fettreicher Fisch aus kalten Gewässern (Forelle, Saibling, Lachs), Avocados und Champignons sind da genau die richtige Wahl.
Wie man die Spermienproduktion ankurbelt
Der Lebensstil kann ebenso Gründe für die Kinderlosigkeit liefern. Tabak, Alkohol und andere Suchtmittel vermindern die Zeugungsfähigkeit und schwächen die Spermien. Der Verzicht auf Alkohol oder das Aufhören mit dem Rauchen mag zwar schwierig sein und benötigt eine ordentliche Portion Willenskraft, aber es lohnt sich. Auch Übergewicht bei Mann und Frau senkt nachgewiesenerweise die Chance auf eine Schwangerschaft.
Etwas leichter fällt wohl der Verzicht auf Vollbäder, auf die Sitzheizung sowie auf Sauna- und Solariumgänge um die Spermienproduktion anzukurbeln. Zu hohe Temperaturen wirken sich nämlich negativ darauf aus und stehen der Erfüllung des Kinderwunsches womöglich im Weg. So lässt sich auf ganz einfache und natürliche Weise der Wunsch nach einem Kind bestmöglich unterstützen.
Was Tattoos mit der Spermienproduktion zu tun haben
…aber war das schon alles? Möglicherweise droht der gesamten Männerwelt eine weit größere Gefahr für gesunde Spermien als Rauchen und Fettleibigkeit. Körpermodifikation ist das Schlagwort. Jeder 5. Deutsche ist mittlerweile tätowiert. Möglicherweise aber wird der Trend, seinen Körper mit Tattoos zu modifizieren zu einer Katastrophe für die Gesundheit der Spermien.
Ja, es gibt Tattoos bereits seit Urzeiten. Sogar der Eismann Ötzi trug 61 Strich-Tattoos. Man kannte aufwändige und großflächige Tätowierungen bereits bei den eisenzeitlichen Skythen, einem Reitervolk aus der russischen Steppe, dem Kaukasus und dem Altai. In seiner rituellen Bedeutung ist Tätowieren bei indigenen Völkern in Japan, Polynesien und Südostasien seit Jahrtausenden bekannt. Ja das ist richtig. Was soll also diese übertriebene Angst? Nun, im Unterscheid zu den heutigen Techniken wurden in diesen Ur-Gesellschaften Naturpigmente und keine synthetischen Azofarbstoffe und schwermetallhaltigen Farben verwendet.
Besonders Azofarbstoffe gelten als gesundheitlich problematisch, da sie unter UV-Licht in zellgiftige Arylamin-Verbindungen und aromatische polyzyklische Kohlenwasserstoffe (PAK) zerfallen. Unser Körper ist in der Lage, durch reduktive Spaltung die aufgenommenen Azofarbstoffe an der Azobrücke wieder in die Ausgangsstoffe zu verwandeln. Dies kann durch Darmbakterien, Leberenzyme (Azoreduktasen), aber auch extrahepatische Prozesse geschehen. Alle Azofarbstoffe besitzen also ein krebserzeugendes Potential und die Gefahr wird in der Sonne oder der UV-Bank im Fitness-Studio noch größer. Dadurch entstehen krebserregende PAKs. Eine 2014 von der Stiftung Warentest durchgeführte Untersuchung von Tattoofarben bestätigte diese Gefahr. Sechs von zehn getesteten Farbstoffen machen krank, sind für Allergiker gefährlich und zwei davon zerfallen in krebserregende giftige polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Diese dringen über die Dermis in den Körper ein und erreichen das Lymphsystem. Leider ist auch mit einer Entfernung der Tätowierung das Problem nicht gelöst. Bei der Laserentfernung zerfallen insbesondere die häufig verwendeten Farbpigmente (Pigment Red 22 und Pigment Red 9) in krebserregende Substanzen, wie beispielsweise 2-Methyl-5-nitroanilin. Da Makrophagen – wichtige Zellpolizisten – immer dann erscheinen, wenn pathogene oder krebserregende Substanzen auftauchen, läuft in der Folge eine proentzündliche Entgiftungsreaktion ab, welche das Immunsystem belastet. Keine guten Vorzeichen für gesunde Spermatien und Eizellen. Mir scheint, hier ist etwas Vorsicht geboten, zumindest bis erste klinische Prüfungen Entwarnung geben.