Ob chinesische Billigmasken aus der Hosentasche hervorgekramt wirklich das Virus in Schach halten oder eher als Keimschleudern agieren, wird derzeit leidenschaftlich diskutiert. Ohne Abstandhalten und Desinfektionsmittelspender an jeder Ecke scheint das Leben nicht mehr keimfrei genug weiterlaufen zu können. Und selbst das Nießen und Husten in den Ellenbogen mit nachfolgender Begrüßung über denselben sehen manche noch als wichtigen Ansatz zur Durchbrechung von Infektionsketten. Interessiert da überhaupt noch, dass es im Grunde nur eine gute Vitamin D-Versorgung braucht, um das Erkrankungsrisikos an Covid-19 glatt zu halbieren?
Nicht die Maske, sondern das Immunsystem attackiert das Virus. Seit März tobt weltweit das Drama mit und um Corona und hält mittlerweile ganze Kontinente in Atem. „Hände waschen, Abstand halten, desinfizieren und Masken aufsetzen“, lautet das weltweit rund um die Uhr gepredigte Mantra. Dazu noch „Testen, testen, testen“, allerlei Lockdown-Variationen und tägliche Impfstoff-Verheißungen. Alles gut und richtig, aber scheint Politikern und ihren Beratern zum Thema SARS-CoV-2-Kontrolle nicht etwas mehr einzufallen?
Auf die Idee, dass ein Mensch mit leistungsfähigem Immunsystem mit Viren besser fertig wird, als ein Immunschwächling mit Maskenzauber vor der Nase, scheint niemand zu kommen. Oder haben Sie schon mal einen Virologen oder Gesundheitspolitiker erlebt, der Senioren in ihren Heimen nicht abschotten-, sondern an die frische Luft und in die Sonne bringen wollte? Der sich für eine rasche Verbesserung ihrer Ernährungs- und Mikronährstoffsituation stark gemacht hätte?
Vitamin D3: Problemlöser der nicht gewünschten Art?
Nun stellen Sie sich vor, es gäbe einen natürlichen Wirkstoff, der sich gegen das ominöse Virus als äußerst wirksam erweist, schon lange und weltweit verfügbar ist, als sehr gut verträglich gilt und dabei einfach anzuwenden ist. Wäre das nicht eine erlösende Frohbotschaft im Corona-Alltag zwischen Panik und Tristesse? Nur, was wäre das für ein Albtraum für profilierungsbemühte Politiker, was für ein Schock für die im Test- und Goldrausch glühenden Labore, ja was für eine Katastrophe für die Multi-Milliarden-Profiteure in Sachen Desinfektionslösungen, Schutzkleidung, Masken, Diagnostika, medizinische Gerätschaften, Pharmaka und Impfstoffe! Warum also eine simple und sofort verfügbare Lösung anstreben, wenn es auch aufwändig, kompliziert, teuer und vor allem viel profitabler geht?
Vitamin D3 kann das SARS-CoV-2-Erkrankungsrisiko halbieren
Wissenschaftler um den Bostoner Vitamin D3-Forscher Prof. Holick publizierten kürzlich eine von März bis Juni 2020 durchgeführte, retrospektive Beobachtungsstudie, in der die klinischen Verlaufsdaten von über 190.000 Patienten mit SARS-CoV-2 mit ihren Vitamin D3-Serumspiegeln in den vorausgegangenen 12 Monaten in Beziehung gesetzt wurden. Rassen- und Ethnienzugehörigkeit sowie Breitengrad wurden anhand der Postleitzahlen der Patienten ermittelt. Von den knapp 40.000 Patienten mit niedrigen Vitamin D3-Serumspiegeln (unter 20 ng/ml) waren 12,5 % mit SARS-CoV-2 infiziert, bei knapp 28.000 Patienten mit mittlerer Versorgungslage (30-34 ng/ml) nur 8,1 %, und bei rund 12.000 Patienten mit sehr guter Vitamin D3-Versorgung (über 55 ng/ml) überhaupt nur 5,9 %. Die Befunde hatten auch in der Multivarianzanalyse und nach Korrektur für zahlreiche Variable, u.a. demographische Faktoren, Bestand und waren unabhängig von Rasse, Ethnie, Geschlecht, Alter und Breitengrad. Kurzum: Je besser die Vitamin D3-Versorgung vor einer SARS-CoV-2-Infektion, umso geringer die Wahrscheinlichkeit, sich das Virus einzufangen und daran zu erkranken.
Groß angelegte israelische Studie unterstreicht das Potential von Vitamin D3
Eine riesige Datenmenge von gut 576.000 Patienten, davon 52.000 positiv für SARS-CoV-2, konnten israelische Forscher analysieren. Von allen eingeschlossenen Patienten lagen unter Mitwirkung der größten israelischen Krankenkasse detaillierte sozioökonomischen Daten (Alter, Geschlecht, Religion usw.) sowie die Vitamin D3-Serumspiegel aus der letzten Messung vor. Das Risiko, sich mit SARS-CoV-2 anzustecken fiel umso höher aus, je niedriger zuvor die Vitamin D3-Versorgung lag. Bei starkem Vitamin D3-Mangel (unter 30 nmol/L) war das Ansteckungsrisiko um 27 % erhöht, bei mäßigem Vitamin D3-Mangel (30-50 nmol/L) immerhin noch um 18 %. War bereits eine Virusinfektion eingetreten, erwies sich die Einnahme von Vitamin D3-Tabletten nicht mehr als effektiv, wohl aber die Verabreichung von Vitamin-D3-Tropfen. Dieser interessante Befund könnte insbesondere für die Vitamin D3-Gabe nach erfolgter Exposition/Infektion bedeutsam sein, weil sich bei rascher Aufnahme über die Mund- und Rachenschleimhaut lokal und systemisch höhere Wirkspiegel erreichen lassen als bei der verzögerten Aufnahme über den Magen-Darm-Trakt. Grundsätzlich sollten Vitamin D3-Defizite also spätestens dann ausgeglichen sein, wenn die Viren-belastete Jahreszeit im Anmarsch ist.
Spanische Ärzte: Vitamin D3 leert die Covid-19-Intensivstationen
In einer kontrollierten Studie verordneten spanische Ärzte nach dem Zufallsprinzip 50 Covid-19-Patienten bei Klinikaufnahme hochdosiertes 25-OH-Vitamin D3, während 26 in jeder Hinsicht vergleichbare Patienten ohne Vitamin D3 behandelt wurden. Als Standardtherapie erhielten alle Patienten Hydroxychloroquin plus Azithromycin. Während in der Kontrollgruppe 13 von 26 Patienten (50 %) intensivpflichtig wurden und zwei Patienten schließlich verstarben, musste unter Anwendung von Vitamin D3 nur einer von 50 Patienten (2 %) auf die Intensivstation und alle überlebten. Ein Rückgang der Intensivbehandlung um 93 % dürfte zu den bislang größten Erfolgen im Kampf gegen Covid-19 zählen, sofern sich dieses spektakuläre Ergebnis auch an größeren Patientenzahlen bestätigen sollte. Derzeit sind die meisten Intensivstationen Covid-verwaist. Damit das – in Zeiten ohne Impfstoff – auch so bleibt, könnte man also die Bevölkerung für das Thema Vitamin D3 sensibilisieren, statt das natürliche Hormon mit vorgeschobenen Bedenken als überflüssig abzutun.
Gute Vitamin D3-Versorgung als Lebensretter?
Ganz aktuell zeigen Prof. Holick und iranische Kollegen in einer weiteren Studie, dass Covid-19-Todesfälle nahezu ausschließlich bei Patienten mit niedrigen (unter 30 nmol/L) Vitamin D3-Serumspiegeln auftraten. Oberhalb von 40 nmol/L waren nur ganz vereinzelt Todesfälle bei Hochbetagten festzustellen, nicht aber in jüngeren Lebensaltern. Und war die Vitamin D3-Versorgung vorbildlich (über 55 nmol/L), gab es keinen einzigen Todesfall mehr zu beklagen. Diese nicht nur für junge Menschen, sondern auch für Betagte und Hochbetagte sehr hoffnungsvolle Botschaft sollte zu einem Umdenken führen und Vitamin D3 einen ganz neuen, vorrangigen Stellenwert in der Vorbeugung und Behandlung von SARS-CoV-2-Patienten verleihen. Entscheidend dürfte jedoch das Erreichen des optimalen Vitamin D3-Zielbereichs von mindestens 40 nmol/L sein, der sich in Äquator-fernen Ländern durch kurzes Sonnetanken ebenso wenig erreichen lässt, wie durch niedrig-dosiertes Vitamin D3.
US-Experten raten zu Vitamin D3, deutsche Beamte sehen keine Notwendigkeit
Während Prof. Holick jedermann 4000 IE/Tag zur Herstellung einer guten Vitamin D3-Versorgungslage empfiehlt, hat er sich persönlich für 6000 IE/Tag entschieden. Auch der US-amerikanische Infektionspapst und Regierungsberater Prof. Fauci hat Vitamin D3 längst in sein persönliches Präventionsprogramm aufgenommen und empfiehlt es seinen Mitbürgern. Vielleicht sollten die Experten vom Deutschen Institut für Risikobewertung ihre fragwürdige Einschätzung, dass es in Deutschland keinen Vitamin D3-Mangel gebe und eine höher dosierte Vitamin D3-Zufuhr deshalb unnötig sei, noch einmal überdenken. Gerade in Zeiten von SARS-CoV-2 sollte man es sich nicht leisten, wie völlig aus der Zeit gefallen zu erscheinen.
Dr. Armin Heufelder