Spermidin ist eine zwar kleine und unscheinbare, aber dafür eine umso spannendere Substanz. Es zählt zusammen mit Spermin, Putrescin und Cadaverin zu den sogenannten Polyaminen, welche wiederum zu den Alkaloiden, einer Untergruppe der sekundären Pflanzenstoffe gehören.
Spermidin ist ein natürlicher und notwendiger Bestandteil des menschlichen Stoffwechsels und übernimmt dort vielfältige Funktionen. Zu den wichtigsten Aufgaben von Spermidin zählen:
- Förderung der Autophagie, die Baustein des körpereignen Reinigungs- und Recyclingsystems darstellt
- Wirkung als sogenanntes Kalorienrestriktionsmimetikum, was zur Verbesserung der Zellerneuerung und zur Erhöhung der Lebensspanne beiträgt
- Modulation des Immunsystems und des Entzündungssystems (durch Unterdrückung proinflammatorischer Zytokine)
- Verlangsamung der Stammzellalterung
- Reduktion von Hypertonie- und altersbedingter Nierenschäden
- Antihypertensive Effekte (durch Verbesserung der Bioverfügbarkeit von Arginin)
- Reduktion von Arteriensteifheit und Herzinsuffizienz
- Verbesserung diastolischer Funktion
- Neuroprotektion
- Verbesserung synaptisch aktiver Zonen im Gehirn
- Reduzierung altersbedingter Gedächtnisstörungen
- Reduzierung von Menopausen-bedingtem Knochenverlust
- Reduzierung von Myopathien
- Verbesserung der Muskelfestigkeit
- Reduzierung von Fibrose und Carcinogenese der Leber
- Schutz vor lethaler Sepsis
Aus den vielfältigen Wirkungen ergeben sich auch viele Indikationen, bei denen eine optimierte Versorgung mit Spermidin notwendig erscheint wie z.B. in der Prävention und der Absicherung der Therapie von altersbegleitenden, neurodegenerativen, cardio-vaskulären, psychischen und umweltbedingten Erkrankungen sowie von Krebs und Virusinfekten.
Spermidin kann über verschiedene Lebensmittel aufgenommen werden, aber auch im Körper produziert werden. In besonders hoher Konzentration liegt es beispielsweise in Weizenkeimen und Sojabohnen vor, die mit ihren eigenständigen Gesundheitseigenschaften die Effekte der Polyamine noch positiv unterstützen. Die körpereigene Produktion kann allerdings nur dann in nennenswertem Umfang zur Versorgung mit Spermidin beitragen, wenn alle benötigten Grundsubstanzen und Co-Faktoren wie Arginin, Methionin, die B-Vitamine, Kupfer oder Eisen in optimaler Menge und Konzentration vorliegen.
In allen Situationen, bei denen die Versorgung mit Polyaminen über die Nahrung nicht gesichert oder die körpereigene Produktion eingeschränkt ist, lohnt sich die Überlegung, ergänzend Supplemente mit Spermidin einzusetzen, die üblicherweise Weizenkeim- und Sojaextrakte als Grundlage nutzen, welche in standardisierter Form mit Spermidin angereichert sind.