Bei Long-Covid handelt es sich um eine immer häufiger auftretende und zunehmend auch Kinder betreffende Langzeit- und Spätfolge einer Infektion mit dem Coronavirus.
Die Krankheit kann viele Organe befallen und äußert sich beispielsweise in Belastungsintoleranz, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Störungen der Bewegungskoordination, eingeschränkter Lungenfunktion, Geruchs- und Geschmacksstörungen, Haarausfall, Fieber, Husten, Durchfall oder Erbrechen. Sie lässt sich auch auf Grund der Symptomatik gut mit anderen Multisystemerkrankungen wie dem postviralen Fatiguesyndrom (PVFS) und dem chronischem Müdigkeitssyndrom bzw. der systemischen Anstrengungsintoleranz (CFS/SEID) vergleichen.
Ein großes Problem in der Behandlung von Long-Covid besteht darin, dass die konventionelle Medizin sich zwar in „Long-Covid-Ambulanzen“ um die Patienten bemüht, aber keine wirklich fundierten Gesamt-Konzepte im Umgang mit den körperlichen und psychischen Folgen von Long-Covid hat. So berichtet der Leiter einer dieser Ambulanzen in der SZ vom 28.5.2021 ganz lakonisch, dass es kein Medikament gibt, mit dem sich das Problem erledigt.
Dem lässt sich in keinster Weise zustimmen, denn es gibt durchaus gut praktikable Möglichkeiten, den Betroffenen in ihrer schweren Zeit zu helfen. Hier sollen vor allem die Lebensstilmedizin und funktionelle Ernährungsmedizin mit dem Einsatz niedrig- und hochdosierter Mikronährstoffe in Prävention, Therapie und Nachsorge von Long-Covid hervorgehoben werden.
Ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung, vollwertiger Ernährung und Reduzierung von Risikofaktoren wie Umweltschadstoffen, Stress und psychischen Traumen bildet ganz sicher die nicht-medikamentöse Basis von Prävention, Therapie und Nachsorge von Long-Covid. Zudem gibt es tatsächlich wirksame „Medikamente“ gegen die Krankheit, nämlich bestimmte Mikronährstoffe und Phytotherapeutika in individuell angepasster Dosierung und Kombination. Deren Einsatz erfordert aber entsprechende Erfahrung.
Ein biochemischer und evidenzbasierter Ansatz dieser Medizinrichtung besteht z.B. darin, den gesamten Stoffwechsel zu optimieren und die an der Entstehung von Long-Covid beteiligten Funktionsstörungen im Bereich von Mitochondrien, Atemwegen, Magen-Darm-Trakt und psycho-neuro-endokrinem Netzwerk sowie von Redox-, Immun- und Entzündungssystem zu beseitigen. Ergänzend dazu können Mikronährstoffe und Phytotherapeutika auch die Therapie von Folgeschäden an Organen wie Herz, Nieren oder Nerven wirkungsvoll unterstützen. Daneben bedarf es natürlich unbedingt einer langfristigen professionellen Betreuung der oben genannten vielfältigen psychischen Beschwerden bei Long-Covid.
Wenn dieser hier nur kurz skizzierte Ansatz Gefallen finden sollte, empfehle ich Long-Covid-Patienten, sich von einem gut ausgebildeten Therapeuten ausführlich über Möglichkeiten der Therapie und Nachsorge beraten zu lassen und meinen Kolleginnen und Kollegen, ihr Wissen über den Stoffwechsel des Menschen und den Einfluss von Nährstoffen und Heilpflanzen auf den Stoffwechsel und die Gesundheit aufzufrischen.
Denken Sie über meine Worte nach!
Es lohnt sich. Ihr Udo Böhm