Im höheren Lebensalter sinkt bei vielen Menschen die Versorgungslage mit lebenswichtigen Vitaminen und Mikronährstoffen unter eine kritische Grenze. Verantwortlich hierfür ist das tückische Zusammentreffen gleich mehrerer ins Defizit führender Einbußen.
Ein Problem ist dabei keine ausreichende Vitalstoffzufuhr, beispielsweise wegen Zahn-, Kau- und Schluckproblemen, wegen Appetit- und Antriebsmangel, durch einseitige und vitalstoffarme Ernährung zuhause und besonders in den vom Personalmangel ausgedünnten Senioren- und Altenheimen. Das zweite Problem ist die altersbedingte oder durch Medikamente (wie Säureblocker) noch zusätzlich reduzierte Verdauungsleistung in Magen und Dünndarm, wodurch die in der Nahrung nur noch knapp vorhandenen Vitalstoffe ungenügend aufgeschlüsselt und über den Verdauungstrakt kaum noch vom Körper aufgenommen werden. Das dritte Problem ist der erhöhte Vitalstoffbedarf durch die altersabhängig steigenden, mannigfaltigen Gesundheitsrisiken wie Herz-Kreislauferkrankungen, Stoffwechselprobleme (Übergewicht, Diabetes), Nachlassen vieler Organfunktionen (Augen, Ohren, Haut, Leber, Bauchspeicheldrüse, Darm, Nieren, Knochen und Gelenke, Nervensystem, Gehirn), aber nicht zuletzt Krebs und der psychische Stress in all ihren Erscheinungsformen. Ganz oben auf der Liste, weil ganz besonders wichtig in Corona-Zeiten, das schwächelnde Immunsystem, das ältere Menschen einem besonders hohen Infektionsrisiko aussetzt. Bedenkt man nun, wie sich diese vielfältigen Gesundheitsrisiken und Vitalstoffmängel gegenseitig wie in einem Teufelskreis verstärken und aufschaukeln, so wird verständlich: Senioren tun gut daran, dieser Problemanhäufung entschlossen entgegenzutreten und sorgfältig darauf zu achten, ihre besonderen Vitalstoffbedürfnisse bestmöglich abzudecken.
Es geht nichts über Immunvorsorge
Die Datenlage zugunsten von Vitamin D, Vitamin C, Zink, Selen und neuerdings auch Polyphenolen (grüner Tee, schwarzer Tee, Traubenschalen, Traubenkerne, dunkle Schokolade, Rotwein) als exzellente Unterstützung für das Immunsystem ist mittlerweile beachtlich. Einzeln, vor allem aber in Kombination, verbessern diese Immunverstärker nicht nur die Immunabwehr gegenüber Bakterien und Pilzen, sondern auch gegenüber Viren, die „neuen“ Coronaviren miteingeschlossen. Eine gute Versorgungslage mit diesen „Vitalstoffen des Immunsystems“ ist übrigens auch Grundvoraussetzung jeder erfolgreichen Impfung, z.B. gegen Grippeviren oder Pneumokokken. Die oft nur schwache Schutzwirkung von Impfungen bei Menschen im höheren Lebensalter hängt nicht zuletzt genau mit diesen – oft gravierenden – Vitalstoffdefiziten zusammen. Erstaunlich also, wie wenig Beachtung diesem medizinisch offenkundigen Sachverhalt geschenkt wird, während auf der Impfung per se mit Vehemenz beharrt wird. Bei „Alten und Hochbetagten“ erst einmal günstige Voraussetzungen für einen Impferfolg zu schaffen, kommt vielen Ärzten und Politikern offenbar nicht in den Sinn. Fast könnte man auf die Idee kommen, es gehe beim Thema Impfen gar nicht um den Impferfolg, sondern nur ums Impfgeschäft. Apropos Corona-Impfung im höheren Lebensalter: Diese mag künftig durchaus sinnvoll sein, wenn einmal umfangreiche, längerfristige und gute Erfahrungen bei betagten Menschen mit allerlei Vorerkrankungen und dafür verordneten Medikamenten vorliegen. Solange dies jedoch nicht der Fall ist, wirken die eher hektisch geplante Impfungen nicht allzu vertrauensfördernd.
Umso skeptischer sollte man Maßnahmen betrachten, die den Zugang zu gesunder Ernährung, zum Aufenthalt in Natur, frischer Luft und Sonne, zum Kontakt mit lieben Mitmenschen zu erschweren. Kaum nachvollziehbar, wie europäische Regierungen sich derzeit „zum Schutz der Bevölkerung“ dabei überbieten, den Aufenthalt außerhalb der eigenen vier Wände immer weitergehend zu sanktionieren.